Ein Versuch über Diskussion, über Sanktion und das Entstehen von Zensur.

Wieder einmal liegen mehr als 4 Tage des Ausschlusses hinter mir und ich bin nun nicht in der Laune, weiter die Narrenfreiheit einzufordern, die mir zwar selbstverständlich zusteht, doch diesmal geht es mir um etwas anderes, nämlich um die Erwiderung eines stereotypen Vorwurfes, der regelmäßig an mich geht, was meine Kommentare betrifft.

Gerade die aktuellen Diskussionen und Vorgänge hier lassen die Annahme zu, dass überhaupt nicht verstanden wird, was Diskurs überhaupt ist und sein kann.

Es kommt eine Person daher und blockt einen wesentlichen Teil der Diskurs-Teilnehmer der Plattform weg.

Alles mittels Rationalisierung, Vernunft, Fakten und Qualitätsorientierung.

Doch auf welcher Basis wird hier ausgeschlossen?

Mit welcher Sprache und welcher Argumentation?

Mit welchen Begriffen und Einsprengseln in der Sprache wird operiert?

Vorweg, ich beneide v. a. Silvia nicht um ihre Position hier, nicht weil ich sie als Opfer einer chaotischen Tretmühle sehe, sondern weil sie und ihre Administratoren schlichtweg überfordert sind, eine Plattform der Sprache zu handeln und zu kontrollieren.

Warum das?

Durch alle gängigen Sprachgebräuche und Klischees geht auch noch ein erheblicher Generationenkonflikt quer durch dieses Thema, in dem sich die Unterschiedlichkeit von BEDEUTUNG und GEWICHTUNG von Worten, die man entweder auf die Goldwaage legt oder auch nicht, widerspiegelt.

Es geht niemals nur um Fakten, und je mehr ein Autor oder eine Autorin darauf hinweisen, dass es nur darum gehe, umso mehr ist Vorsicht geboten!

Meist ist es dann eine hochemotionelle, maskierte Angelegenheit, die präsentiert wird.

Der Gebrauch von Sprache, der vielen, die hier schreiben, vor 50 Jahren gelehrt wurde ist ein vollkommen anderer als heute, es war redlicher und nicht von diesen technokratisch, naturwissenschaftlichen Abwertungsimpulsen geprägt.

Und es geht nicht darum, zu sagen, bei dieser Sprache ist stehen zu bleiben, aber es ist die Substanz und die bedeutungsgleiche Spontaneität der Sprache zu bewahren und zu schützen.

Die ganze Bandbreite von Sprache, die auch in Kommentaren vorkommt hinsichtlich Schlagfertigkeit und Dialektik, Volkstümlichkeit und Derbheit, Frechheit und Anzüglichkeit, Spott und Lächerlichkeit.

Welche Person kann denn ernsthaft gefährdet werden durch einen spöttischen und überheblichen Kommentar von mir?

Wie muß eine Person beschaffen sein, die durch mich beleidigt werden kann und mir deshalb Schaden zufügen will, indem sie es schafft, mich tagelang vom Diskurs hier ausschliessen zu können?

Wieviele erhobene Zeigefinger stehen hier in der Luft herum und wozu?

Wie kann es sein, dass ich mich durch nahezu keinen Kommentar verärgert fühle?

Bin ich zu unempfindlich, zu dämlich oder gar zu blöd, um Verärgerung zu empfinden?

Und warum reagiere ich, lt. Silvia, so unmöglich, garstig, unflätig, ungehobelt und nicht POCO-konform sofort auf Beiträge?

Ist es meine Dummheit, meine fehlende Kinderstube, mein unbeschreiblicher Hass, meine Hetzlust, meine Faktenlosigkeit?

Bin ich ein armes Opfer der rechten Hetze, oder habe ich doch vielleicht ein paar Gedanken in meinem Kopf, die mich so handeln lassen, wie ich handle?

Ich sehe und höre jetzt schon die verschiedenen Kommentare und Urteile heranrauschen, die mich zum Deppen machen wollen, die mir zeigen wollen, wie wenig Qualität ich habe.

Doch, es werden nicht mehr viele sein, die meisten haben mich ja eh schon blockiert und brauchen meine ERGÜSSE nicht auch noch lesen, eines möchte ich hier schon memorieren:

Es bin immer noch ICH, der hier schreibt, und bei jedem Mal bin ich immer nur mir selbst verantwortlich und immer nur einer, der versucht, der Stimme in sich einen Ausdruck zu geben.

Und meine Stimme ist genauso einzigartig, unverwechselbar und unverzichtbar wie die Stimme eines jeden Anderen auf dieser Plattform, egal wie brachial und widersprüchlich sie auch sein mag.

Es gibt einen ganz grossen Unterschied zwischen mir und anderen STIMMERHEBERN:

Ich verspüre keinerlei Bedürfnis andere Stimmen hier zu sperren, zu blockieren und auszublenden.

Aus allen Stimmen lerne ich. Was ich daraus lerne, bleibt mir überlassen.

Aber es würde mir im Traum nicht einfallen, irgendeine Stimme auszuschliessen.

Diese Krankheit ist mir vollkommen unverständlich.

Der zweite Teil über die Sprache als ein Machtinstrument folgt alsbaldigst.

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Petra vom Frankenwald

Petra vom Frankenwald bewertete diesen Eintrag 08.09.2016 09:31:30

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