Das Leben kann von Zeit zu Zeit so magisch sein, dass es einem schier die Sprache verschlägt und man nicht mehr weiß, von wievielen guten und schützenden Geistern und Wesen man begleitet und geleitet wird.
Mein Leben hat in den letzten Wochen diese Drehung, diesen Spin bekommen, mit Transformation hat das nichts zu tun - schon eher mit Beharrlichkeit und Geduld, schlimme Zeiten des Dunkels aushalten und abwarten zu können.
Es ist fast genau 50 Jahre her, als meine Reise begann.
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Danke!
Sie begann in einem wilden Tanz aufgepeitschter Rockmusik, mit einem langen Mantel und auf dem Haupt langes wallendes Kopfhaar, zog ich rebellierend aus, aus dem Mutterhaus, aus der Kirche, aus dem Dorf, aus der Schule (wurde für reif erklärt) und schwang mich kurzzeitig auf die Seite meines Vaters, der zum zweitenmal verheiratet und mit seiner Frau und deren Tochter ein begeisterter Camper war.
Alles war für mich Abenteuer ab jetzt, 6 Wochen in Griechenland, danach kam Wien, die Stadt des Windes, in der ich studierte und beginnen konnte, wahrzunehmen, was die Welt noch war außer eines katholischen Arbeitslagers, mit strenger Hand geführt von meiner Mutter.
Wien und der Wind, im Herbst war das immer eine Haßliebe, doch ich stiess mich nicht sehr lange daran, obwohl eigentlich sehr schüchtern, war ich dennoch fast immer verliebt und dieses Pirschen füllte mein Leben und vermittelte mir pralle, süße Momente von romantischer Leidenschaft.
Das wollte ich für ewig, allein, es konnte mir das niemand garantieren, ohne dass ständig neue Bedingungen auftauchten.
Ich schwor allem ab, keine Bedingungen, keine Institutionen, nichts sollte meine leidenschaftliche Raserei mindern oder einschränken.
ANARCHIST - Die Liebe ist ein Kind der Freiheit!
Es war ein wilder Tanz, ein Ritt auf dem Vulkan des Eros, eine radikale Rebellion des Geistes und des Herzens und wenn ich zu lange irgendwo verharrte oder in Süchten gewohnheitsmäßig hängen blieb, kam eine impulsive Kraft, die mich die Fesseln zerschlagen liess, die mich neu ordnete wie ein unsichtbarer Kompass.
Was jedoch über viele Jahrzehnte fehlte, war das Spüren der Wurzeln, auch in den Jahren, als ich mit anderen zusammen aufs Land zog und wir sehr erdverbunden arbeiteten, immer gab es dieses vage Gefühl von Verlorenheit trotz aller Fülle rundum, es gab dieses zittrige Gefühl der Sprachlosigkeit, auch wenn rundum große revolutionäre Reden geschwungen wurden und es gab auch diese Gewißheit, nirgendwo wirklich dazuzugehören und hineinzupassen.
Die Gratwanderung einer Gefühlswelt in einer Welt, die noch nicht war oder die noch nicht passte, ich wusste es nicht und manchmal war da auch keine Hoffnung.
Viele Ereignisse waren sogar gut und sinnvoll und solange sie für mich etwas Spielerisches hatten, packten sie mich bei meinem vollsten Interesse.
Wurzel und Heimat boten sie auch nicht, meine an sich interessante Ausbildung wollte ich nicht lebenslaufgemäß nutzen, um in der Gesellschaft anzukommen.
Denn zunehmend war ich Verweigerer und Saboteur des angebotenen "Way of Life" der damaligen 80er Jahre.
Und - die große Frage - welche Frau sollte sich denn bei einem Unverwurzelten beheimaten, welcher Frau konnte ich denn ein Wurzelfassen ermöglichen?
Dieses Hauptthema des Lebens schien schier unlösbar und mein Entschluss stand auch felsenfest:
EHE wollte ich niemandem antun, mir nicht und auch nicht einer Geliebten.
Der Grundtonus meines Lebens blieb gleich, wurzellos, heimatlos, familienlos, keine Religion, kein Verein, kein gar Nichts.
Ich war trotzdem irgendwie seltsam glücklich, es frage mich keiner, warum oder was das war.
Ich lebte im benachbarten Ausland - Schweiz, Deutschland - in einem magisch experimentellen Biotop von Menschen aus aller Welt und selbst dort hielt es mich nicht. Nach ein paar Jahren ging ich zurück nach Wien.
Sensationell war, dass meine jetzige Frau plötzlich auch nach Wien kam - wegen mir! Sie liess sich weder abschütteln, noch vertreiben, obwohl ihr Wien damals schon nicht besonders gefiel.
Das Rätsel meines Lebens wurde noch grösser und undurchschaubarer für mich, als wir heirateten, ich ein Unternehmen gründete und so tat, als wollte ich mich in die Gesellschaft einklinken.
Sie wollte das nicht.
In diesen 90er Jahren begann sich die Magie, die sich jetzt zeigt, mit eigentlich unmissverständlichen Hinweisen aufzubauen. Im letzten Jahr der Existenz Jugoslawiens machten wir unsere erste Reise nach Slowenien, ein seltsames Idyll hiess uns dort willkommen, die kleine Welt des Nationalparks JULISCHE ALPEN um den Wocheiner See herum.
War da was Heimatliches zu spüren?
Meine Frau, eine Hamburger Deern, war begeistert von der slowenischen Sprache, begann in Wien sofort, diese zu lernen.
Eine damals sehr interessante Astrologin erzählte ihr, dass ihre geoastrologische Heimat das Dreiländereck Italien/Slowenien/Österreich wäre.
Wir lernten italienische Bergsteiger kennen und lernten in Rekordzeit in Wien die italienische Sprache in Kursen und im Selbststudium.
Immer öfter fuhren wir zum Klettern ins inzwischen unabhängige Slowenien und auch nach Kärnten und Italien.
Meine Frau hielt Seminare in Kärnten ab und war dort sogar in Radiosendungen.
Sie wünschte sehr, dass wir dort leben würden, doch diesbezüglich ergaben sich keine Resonanzen, es blieb weiterhin ein Land, wo wir gerne auf Urlaub waren.
Aus einem mir unerfindlichen Grund bekam meine Mutter von meines Vaters zweiter Frau einen Brief mit wenigen Dokumenten meines Vaters, darunter der Ahnenpass, den die Nazis damals in den 40er Jahren anlegten, um zweifelsfrei das "Ariertum" meines Vaters zu erforschen.
Dadurch erfuhr ich zum erstenmal von meinen Kärntner Urahnen, die allesamt aus der slowenischen Bevölkerung stammten.
Wie von unsichtbarer Hand eingepflanzt, spürte ich, wie mir zarte, ganz zarte Wurzeln wuchsen, derer ich mir zwar noch nicht sicher war, doch sie reichten aus, um mich beim nächsten Urlaub auf den Weg zu machen und Ahnenforschung zu betreiben. Meine Mutter lebte noch und konnte mir auch noch Erzählungen und Hinweise liefern, obwohl sie ja eine Steirerin war.
Ich selbst war, ohne von meinen Wurzeln zu wissen, in meiner Studentenzeit für die Rechte der Kärntner Slowenen eingetreten, als es zu grösseren Auseinandersetzungen in Kärnten zur Zeit Kreiskys kam.
Meine Neugier und mein Wissenwollen brachte mich auf einen Vortrag von Peter Handke in Klagenfurt, wo er dem Auditorium einige Bücher über die Kärntner Slowenen wärmstens ans Herz legte, um zu wissen, was damals in den letzten Kriegsjahren in Südkärnten geschah unter dem Gauleiter Friedrich Reiner und seinem Spezi Odilo Globocnik.
Ich war aufgewacht und präsent und ich suchte nach "Mentalität", weil ich eine gewisse Mentalität spürte, die uns Mitteleuropäern hier in Österreich, Tschechien, Bayern, Ungarn, Slowakei, Slowenien und Südtirol gemeinsam zu eigen ist, auch in der Schweiz und in Baden - Württemberg noch wirksam.
So fing mein Forschen über die KELTEN an, unsere europäische Urbevölkerung und es waren keltische Stämme, die das Königreich Norikum bevölkerten, welches sich über ganz Kärnten, die Obersteiermark, bis hinauf nach OÖ und NÖ erstreckte. Mit Böhmen war es das keltische Kernland schlechthin. Irgendwann dann unterwarfen die Römer diese Stämme und sie passten sich den neuen Herrschern an, sie waren kulturell sehr autonom und brachten all ihre Sitten und Gebräuche in die neue Herrschaft ein, sogar das Christentum musste sich ihrer rituellen Feiertage bemächtigen, um Zugriff auf die Bevölkerung zu bekommen.
Mittlerweile neigte sich hier in Wien alles einem unausweichlichen Ende zu. Meine Arbeit wurde immer anstrengender und sinnloser, ich kaufte zwar 2013 nochmals einen neuen Wagen, doch die Umsätze schrumpften und wurden immer schwerer erwirtschaftbar. Konkurrenzdruck, politische Absonderlichkeiten und die ganze Flüchtlingschose waren die Hauptfaktoren und eine Regelungswut sondergleichen, die schon nach dem Beitritt zur Europäischen Union einsetzte, schien das Leben immer mehr zu einem großen Gefängnis werden zu lassen.
Zarte Wurzeln hatte ich, doch in welche Erde sollten sie gebettet werden?
In den letzten 5 Jahren war das Leben hier so schwierig geworden, dass wir auch beim besten Willen nicht mehr wussten, wo unser Platz sein sollte.
Doch die anwachsende Magie legte uns den nächsten Hinweis nahe, indem wir zu Beginn des Lockdowns Plakate zu malen begannen, worauf alles geschrieben wurde, was wir uns wünschten, wie unser neuer Ort, unser Heimatort gelegen sein sollte, was wir brauchen und die Regionen, wo wir leben wollten. Mittlerweile war Kärnten gar nicht mehr an erster Stelle, wir suchten und schauten in NÖ, in OÖ, in der Steiermark, dachten an Deutschland und unsere Freunde in der Oberlausitz. Überall, wo wir wanderten und es uns gefiel, fragten wir nach, auf den Schutzhütten, in den Gasthäusern, auf Gemeindeämtern.
Im Ausseerland, wo die letzte Fastenwoche meiner Frau stattfand, traf ich einen sehr sympathischen Immobilienmakler und sagte ihm alles, was wir uns wünschten, denn das Ausseerland hat auch diese besondere keltische Ausstrahlung und Mentalität. Außerdem wären dort auch der Grimming und das Tote Gebirge, ein Paradies für Berggeher. Es tat sich nichts.
Auf der Heimfahrt nach Wien, mit Wehmut im Herzen, liest meine Frau eine Anzeige auf einer dieser Seiten im Internet, ein Haus in Kärnten zu vermieten, in Südkärnten, in unsrer slowenischen Lieblinsgegend. Sie fragt mich, ob ich jetzt, nachdem wir im Ausseerland waren, auch noch ein Haus in Kärnten in Betracht ziehen würde, ich zögerte kurz und sagte dann: Ja, natürlich schaun wir uns das an, wir wollten doch früher einmal unbedingt da hin. Anschauen kost ja nix!
Am letzen Sonntag haben wir es gesehen, es war Liebe auf den ersten Blick, die vermietenden Eigentümer hatten sofort die richtige Chemie mit uns, nach einer Viertelstunde waren wir per DU und sie kommen uns in allem entgegen, was wir nur wünschen! Ich spürte an diesem Tag, dass ich nach Hause gekommen bin, zum ersten Mal in meinem Leben, sogar meiner "Hamburgerin" ging es so und ein magischer Kreis hatte sich geschlossen und gleichzeitig mir offenbart. Alles, was in den letzten 30 Jahren passiert ist und all die kleinen Schritte und Hinweise haben schon immer dorthin gezeigt! Es war schon alles vorbereitet, nur wir wussten es noch nicht, wir hatten einfach nur durchzuhalten und Geduld zu haben.
Wir haben in den letzten Monaten viele Plätze gesehen, uns danach angeschaut, mit fragendem Blick:
Ist es das hier, ist es das wirklich, oder machen wir hier nicht schon wieder Kompromisse, die nicht auf unserem Wunschzettel stehen? Und wir gaben uns selbst die Antwort, nein, das ist es noch nicht.
Dieses Mal mussten wir gar nicht lang reden, ein kurzer Blick genügte, die Entscheidung stand fest.
Wir gehen dorthin, nach Kärnten, in unmittelbarer Nähe einiger kleiner und grösserer Seen, mit einem herrlichen Blick über den Völkermarkter Stausee nach Westen, wo die Sonne untergeht. Die herrlichsten Berge, die wir in den vielen Jahren vorher schon kennengelernt haben, liegen in gut erreichbarer Nähe, viele Wälder sofort erreichbar und unendlich viel Ruhe!
Um uns herum wohnen viele slowenischstämmige Kärntner, die Leut sind freundlich und gesellig und man sieht auch zum Magdalensberg hin, wo es keltische und römische Ausgrabungen gibt. Ein grösserer Ort bietet jede Infrastruktur und Völkermarkt-Hauptplatz ist auch nur wenige Minuten entfernt.
Am ersten Tag bekamen wir die Schlüssel in die Hand und in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch feierten wir auf der Terrasse des Hauses mit gutem Wein und Essen und der Sonnenuntergang war unfassbar schön, wie in einem exotischen Land!
Das erste Tier, welches uns an diesem Abend begrüsste, war eine Hornisse, sie ist für uns jetzt das schamanische Krafttier für das Leben an diesem Platz und für uns beide und den Rest unseres Lebens!
http://www.schamanische-krafttiere.de/krafttier-hornisse.html
Es ist ein wunderbares Tier, in den vergangenen Monaten begegneten uns viele Schmetterlinge, sie wiesen, wie uns eine freundliche Schamanin aus der Obersteiermark erklärte, auf unsere Urahnen hin, besonders auf meine. Es war so.
Natürlich werden die nächsten Monate viel Arbeit bringen, das Eingraben unserer Wurzeln und unsere Wiederbeheimatung werden nicht mit einem Moment erledigt sein.
Doch wir haben inzwischen gelernt, Zeiträume sich abzurunden und die Dinge reifen zu lassen. Dieses Vertrauen hatten wir einige Male sehr stark verloren, besonders ich hatte immer wieder massive Zweifel, ob wir jemals Wien verlassen werden können. Meine Frau half mir sehr in diesen Zeiten des Dunkels und eigentlich ist alles ihr zu verdanken, denn sie war es, die aktiv suchte und herumhorchte, die nie aufgab.
PS: Natürlich wird sich der ein oder andere jetzt fragen, warum wir nicht gleich einen Makler beauftragten und dann einfach was gekauft hätten?
Einfache Antwort: Wir haben in unserem Leben sehr viel gelebt und weniger Fokus auf die Anhäufung von Vermögen gelegt und das bereuen wir nicht. Denn, man lebt zwar nicht nur einmal, aber wir wollten nie den Fokus nur auf Arbeit richten, sondern viel mehr auf Neugier und Lust. Und ich kann ein echter Faulpelz sein, der tagelang durch die Berge streift und stundenlang, wie gestern, ein spannendes Snookermatch spielt.