Irgendwann, im Jahre 1971, es gab damals schon den damals legendären Jugend- und Musiksender Ö3 mit dem damals jungen Rudi Klausnitzer und einigen Anderen wie auch André Heller, meine um ein Jahr jüngere Schwester und ich waren 17 resp. 18, schallte aus dem Radio der Song:
DA HOFA WOARS!
Ungläubig, mit weit aufgerissenen Ohren lauschten wir diesem seltsamen Text und dieser wahnsinnig rotzigen Dialektstimme eines 19jährigen Niederösterreichers, der damit wie ein Komet ins österreichische Musik-Universum hineinschoss!
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WOLFGANG AMBROS war am Firmament erschienen und fortan sollte er auch dort bleiben, wie ein hell leuchtender Fixstern im Himmel des damit entstandenen AUSTROPOP.
Heute wird da WOIFAL, wie man ihn hierzulande liebevoll nennt, 70 Jahre alt!
Kaum zu glauben, aber wahr.
Jüngst ist auch eine Biographie von ihm erschienen, mit dem Titel "A Mensch mecht i bleibm". in der man sehr viele und interessante Anekdoten und sehr viel ehrlich Berührendes aus seinem Leben und über seine Person lesen kann.
Denn, wenn Wolferl Ambros eines mit Sicherheit war:
Er war und ist ein Kerl, ein Mann, ein Mensch, ein Musiker und ein großer Star, der immer sehr geradeheraus lebte, der seine Depressionen in seinen Liedern ungeniert zeigte - es sind auch mithin die Besten, die er geschrieben hat - der sich auch für niemanden verbog und der eine Emotionalität erkennen ließ, die mit den begnadetsten Grantlern, die Wien schon immer beherbergte, auf Augenhöhe daherkam.
Ich habe mir gestern Nacht eine Compilation der besten seiner Lieder durchgehört und ich habe festgestellt, dass es ja nicht nur die Texte sind, die ihn so einzigartig und unvergleichlich machen, sondern dass auch die musikalischen Arrangements der ganzen Nummern aus dem Beginn der 70er Jahre, zeitlos genial und wunderbar eingängig sind, mit einer ganz großen Bandbreite an musikalsicher Vielfalt.
FRANK ZAPPA, THE CREAM, THE YARDBIRDS gehörten zu den prägenden Einflüssen aus der damaligen englischsprachigen Musik und mit Sicherheit auch der Einfluß von BOB DYLAN.
WOIFAL AMBROS schaffte es mit seinen Liedern und Texten immer, sehr volksnah zu bleiben, er wurde ganz besonders von einfachen Menschen im Land verehrt wie ein kleiner Gott!
Ein NESTROY der Arbeiterklasse.
Einer seiner besten Freunde, der schon seit langem verstorbene GEORG DANZER, sang immer wieder gemeinsame Songs mit ihm, zusammen waren die Beiden ein Hit und auch mit André Heller verband ihn einiges, was gut, schön und wichtig war!
Er war auch immer politisch, doch ließ er sich nie vom linksideologischen Mainstream der Moralischen gänzlich vereinnahmen, obwohl er in vielen Liedern sein Mitgefühl mit den Deklassierten dieser Erde zum Ausdruck brachte, aber eben auf seine, ihm eigene Art einer politischen Empathie, die weit von irgendeiner ideologischen Ausleierung entfernt war.
Wenn AMBROS was sagte und zu etwas Stellung bezog, so war das in allererster Linie zutiefst menschlich.
Heute haben die Wege und Fährnisse des Lebens auch tiefe Spuren in seinem Gesicht hinterlassen, auch seine Stimme und die Musik sind nicht mehr das, was ihn in seinen Jugendjahren auszeichnete.
Deshalb empfehle ich all jenen, die sich nun vielleicht für Lieder von WOLFGANG AMBROS zu interessieren beginnen, UNBEDINGT DIE FRÜHEN ORIGINALVERSIONEN anzuhören und nicht irgendwelche Aufnahmen aus späteren Konzerten oder aus den letzten Jahren, denn eines ist schon klar:
Den echten, den geilen, den puren WOLFI AMBROS bekommt man NUR in den Originalliedern, die von Anfang 1971 und in den Jahren danach von ihm und JOESI PROKOPETZ gemeinsam produziert wurden.
Ich empfehle hier nur eine kurze Playlist:
Da Hofa woars.
Es lebe der Zentralfriedhof.
In da Kinettn.
Du bist wia de Wintasunn.
Außerdem zwei Duette, eines ist "Zwa wia mia zwa" gemeinsam mit GEORG DANZER und "Fia imma jung" mit ANDRÉ HELLER.
Ich wünsch dem Woifal einen imma gführign Schnee, sowohl in die Berg als auch auf der Piste des Lebens!
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM 70. GEBURTSTAG, WOLFGANG AMBROS, die Nr.1 vom Wienawoid.
Hier die 25minütige Sendung von gestern, dem 18.3. auf Ö1, die einen guten Einblick und ein gutes Gefühl für den beschriebenen Jubilar gibt:
https://oe1.orf.at/programm/20220318/672229/Da-Ambros-woas
Ich verlinke vielleicht im Tagesverlauf noch einige Originalsongs, die mir persönlich sehr gefallen, die ich aber jetzt auf die Schnelle sicher nicht finde, ich bin diesbezüglich nicht so versiert.
Hier mit Georg Danzer:
Und hier 1983 mit André Heller, auf dessen LP "Stimmenhören":