Von POMMES LEIBOWITZ | Nicht nur Präsident Trump ist an Corona erkrankt, der komplette Wahlkampf, man kann fast sagen die weltweite Politik, ist davon überschattet, krankt daran. Nicht an einer vergleichsweise ungefährlichen Epidemie, sondern an ihrer Instrumentalisierung durch Politik, Medien und skrupellose Wissenschaftler/Lobbyisten.
Umfragewerte von Biden und Trump:
Grafik: Tagesschau.de - Collage: Pommes Leibowitz
Welche Auswirkungen hat Trumps Erkrankung auf die Wahl?
Eines der Hauptargumente der Demokraten ist Trumps (angeblich falscher) Umgang mit Corona. Man kann in der Grafik oben erkennen, wie die Umfragewerte Trumps seit März (als Corona ein Thema wurde) fallen, ab der zweiten Hälfte Mai verstärkt, während die von Biden ansteigen. Die hohe Zahl angeblich an Corona Verstorbener war ohne Zweifel ein starkes, wenn auch auf Fehlinterpretation der Daten basierendes Argument.
Ab zweite Hälfte Juli steigen Trumps Umfragewerte dann wieder langsam aber kontinuierlich, was vermutlich mit der zunehmend besseren Informationslage der Bevölkerung zusammenhängt (ähnlich wie in Deutschland gibt es zunehmenden, auf Wissen basierenden Widerstand gegen die bisherigen Coronabewertungen und Maßnahmen, auch von immer mehr Ärzten und Wissenschaftlern)
Wenn Trump jetzt schwere Symptome aufweist,
und für den Wahlkampf mehr oder weniger ausfällt, so spielt das seinem Herausforderer in die Hände. Auch ohne Schadenfreude kann er dann verkünden: "Herr Trump, Sie wurden zum Opfer ihrer eigenen Politik."
Gelingt es Trump dagegen, die Krankheit ohne für die Wähler erkennbare Symptome abzuschütteln,
kann das seine Trumpfkarte werden. Er ist dann der lebende, landesweite Beweis dafür, dass Corona kein Todesurteil ist, sondern, genau wie Grippe auch, zu Komplikationen und schweren Verläufen führen kann, aber in den meisten Fällen beherrschbar ist.
Ist Corona rassistisch?
Immer wieder wird Trump vorgeworfen, ein Rassist zu sein, so oft, dass es zumindest für seine Gegner längst zur gefühlten Wahrheit wurde. Albern aber wird es, wenn Trump jetzt auch noch vorgeworfen, dass der Coronavirus offenbar rassistisch ist, da wesentlich mehr Farbige als Weiße daran sterben. Biden setzte das als Debattenargument ein: "Einer von 1000 Afroamerikanern ist tot wegen des Coronavirus."
Das ist zwar richtig, aber kein Argument, denn was kann Trump dafür, dass mehr Schwarze als Weiße sterben. Erklärungsansätze für diesen "Rassismus" des Virus:
1. Vitamin D. Farbige haben größere Probleme, in den klimatischen Verhältnissen der Nordhalbkugel hinreichend Vitamin D zu bilden, und dieses spielt offenbar eine große Rolle beim Verlauf einer Coronainfektion.
2. Krankenversicherung. In den USA haben viele Menschen keine Krankenversicherung, was insbesondere die intensivmedizinische Versorgung dieser Personen erschwert. Natürlich gibt es auch arme Weiße ohne Krankenversicherung, aber es gibt eben mehr arme Farbige als arme Weiße, da Ethnien gesellschaftlich unterschiedlich erfolgreich sind. Weiße und Asiaten sind wohlhabender als andere Ethnien. Weil sie Rassisten sind? Nein, weil sie härter und kontinuierlicher an sich und ihrer Karriere arbeiten. Tut das ein Schwarzer auch, kann er sogar Präsident werden. Rassismus geht anders.
War die Wahlkampdebatte wirklich so schlecht?
Natürlich. Allerdings impliziert diese Erkenntnis, dass es bessere Debatten gegeben habe, und das ist doch Unsinn. In Wahlkämpfen werden Sprechblasen ausgetauscht, hinlänglich bekannte Wahlprogramme runtergeleiert, zusammenhanglose gegenseitige Vorwürfe erhoben (du hast vor 30 Jahren eine Frau an den Hintern gefasst, ein Karnevalskostüm getragen, einem Nazi die Hand gegeben) und unhaltbare Versprechungen gemacht. Immer wieder, hüben und drüben. Debatte ist was anderes. Qualität erst recht.
Übrigens war es Biden, der mit Beleidigungen anfing, Trump als Clown bezeichnete, ihn als Lügner bezeichnete, was ja jeder wisse (ist das ein Beleg?), ihm gebot die Klappe zu halten. Trumps Gegenstrategie war, Biden durch Dazwischenquatschen durcheinanderzubringen, was teilweise gelang. Strategie gegen Beleidigungen.
Man kann von einem Präsidenten, der permanent von seinen Gegnern als Rassist, Clown und dumm verunglimpft wird, nicht erwarten, dass er im Gegenzug freundlich ist.
Es ist diese Verrohung der Sprache linker Bessermenschen, die die Gesellschaft spaltet, denn Trump ist ja kein Einzelgeschöpf aus der Hölle, sondern Repräsentant von fast der Hälfte der Bevölkerung, die ihn schätzt und erneut als Präsident haben möchte. Das ist weit mehr, als eine Angela Merkel jemals erzielen könnte.
Prognose
Die Umfragewerte sehen für Trump nicht gut aus, haben aber geringe Aussagekraft, da das amerikanische Wahlmännersystem nicht proportional zu den Wählerstimmen ist. Das ist ein Vorteil für Trump, der in bevölkerungsärmeren Bundesstaaten dominiert. Im Vergleich zu den Daten der letzten Wahl (die blasseren Linien in der Grafik oben) liegt Trump aber weiter hinter Biden zurück als damals hinter Hillary. Trump muss also einen Endspurt hinlegen, wenn er noch gewinnen will. Ob seine Erkrankung dabei ein Hindernis ist oder gar zur Trumpfkarte wird, muss sich zeigen.