also der im jugendstrafrecht, den manche für eine errungenschaft der aufklärung halten, wird offenkundig nicht von allen aufgeklärt geborenen, aufgewachsenen, erzogenen gleichermaßen geschätzt - dachte ich mir, als ich http://www.taz.de/Schuldspruch-im-Berliner-Kippa-Prozess/!5515621/ las. denn mit dem urteil - vier wochen arrest, ein jahr erziehungsaufsicht, ein besuch im haus der Wannsee-Konferenz - sind nicht alle zufrieden.

vielleicht wären sie es eher, hätte der richter auf den arrest noch mindestens einen tag draufgepackt? der arrest gilt nämlich durch die untersuchungshaft als verbüßt. was bedeutet, dass der junge palästinenser, den die presse hartnäckig als syrer bezeichnet, mindestens vier wochen in u-haft gesessen haben muß, wenn nicht gar die gesamten zwei monate, die zwischen tat und prozessbeginn vergangen sind. das wären dann... kann ja eine jeder im kalender nachschlagen, wieviele wochen er dann tatsächlich schon gesessen hat.

angeklagt war eine gefährliche körperverletzung und eine beleidigung. und eine gefährliche körperverletzung wurde auch als erwiesen angesehen - kukstu http://www.taz.de/Prozess-wegen-antisemitischem-Uebergriff/!5514784/ - und zusammen mit der beleidigung - jude oder dreckiger jude? - abgeurteilt.

so weit so gut, sollte mensch meinen, wäre da nicht die kippa, die mittlerweile im museum wohnt, wie wir in http://www.taz.de/Berliner-Wochenkommentar-II/!5505217/ erfahren, und wäre da nicht die shoa und der konflikt Israel-in-Palästina und die deutsche staatsräson.

das macht, dass die wünsche, was bestraft werden solle, und die ansichten, was bestraft werden könne+müsse/dürfe und was nicht, leicht bis mittelschwer miteinander im konflikt lagen und weiterhin liegen.

ichsachmaso: das gericht hatte es nicht leicht. und mußte nahezu zwangsläufig die eine+andere erwartung enttäuschen.

dem jungen palästinenser aus Syrien, der im zweifel ein staatenloser ist, wünsche ich jedenfalls, dass er eine gute erziehungsaufsicht erwischt, eine, mit der zusammen er möglichst viel lernt, was alles für ihn aus seiner tat zu lernen ist.