wie jedes jahr kommt auch dieses jahr weihnachten mal wieder völlig überraschend. plötzlich stellt der papa fest: die lichterkette für den rentierschlitten von santa claus tut nicht mehr. und die mama stellt fest: die papiersterne und das lametta sind alle. und wo ist nur der engel von der baumspitze geblieben? abgehauen?
das mit dem lametta stimmt zwar so nicht, das merkt papa immer erst an heilig abend, hi-hi... aber egal, irgendwas von der weihnachtskultur fehlt, also ab zu wulle, die weihnachtskultur auffüllen.
bei wulle jedoch – gähnende leere! keine engel, keine sterne, noch nicht mal zimtsterne.
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papa sagt: nicht verzagen, bei kakstadt fragen. aber auch bei kakstadt: gähnende leere. keine kerzen mit silbersternchen drauf, keine sternchenlichterkette, keine kleinen rauscheengelchen und zimtsterne gibt es auch keine. mist.
mann wird am ende noch selberbacken müssen, cholera?! statts ne neu cd-einwerfen die alten lieder selber singen? und zu papier+schere greifen müssen und bei der gelegenheit feststellen, dass in irgendeiner ecke vom schrank in der guten stube noch strohhalme liegen, originalstrohhalme, nicht so'n plastikzeug … und was hält besser, binden oder kleben? not macht erfinderisch – und statt des stromfressenden rentierschlittens auf den balkon kommt eine scherenschnitt-krippe mit kerze dahinter ins fenster.
überhaupt ist erstaunlich, wie viel weihnachtskultur sich so all findet, hat das kruschen+kramen erst mal so richtig angefangen... merkwürdig... woher kommt die idee, mann müßte all das+noch mehr jedes jahr neu kaufen? weil der neu-heidnische nachbar aus dem tal der ahnungslosen das auch so macht? macht der zwar nicht, sondern stellt zum ersten advent die kurende auf, die er noch von seiner omi hat, und seinen weihnachtsbaum schmückt er mit ostereiern und erzgebirgsengeln, dieser heide, statts mit holzäpfelchen und eisenbahnen, wie ein ordentlicher christenmensch das tut. und die kleine aysche erzählt, dass an ihrem weihnachtsbaum, den sie sich mit einer bei weltbild gekauften chanukkia aufstellt, immer kleine kamele baumeln und dass ihr papa ihr zu diesem fest der liebe bestimmt endlich endlich ein mountain-bike schenken wird...
aber weil gleich hinter wulle der graefe-kiez liegt und in dem wohnen doch soo viele migranten, da denkt sich beim bärliner kurier wer ne richtig nette kulturverdrängungsgeschichte aus – und schon geht in niederösterreich die angst vor überfremdung++ um. auch das: alle jahre wieder... na ja, seit einigen jahren zumindest.
bevor ich's vergesse: lametta gibt es am heiligabend im nächsten tante-aysche-laden, garantiert, wohingegen bei rossmann+dm lametta aus ist, auch das garantiert.