"Die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus war und ist immer unbequem. Er führt uns vor Augen, dass es Handlungsalternativen zur Folgebereitschaft gegenüber der Diktatur gab. Und er macht deutlich, dass viele Regimegegner erst sich selbst überwinden und vom Regime lösen mussten, ehe sie sich dem Widerstand anschlossen. Dies zeigt sich etwa am Beispiel der heftigen Diskussion über die Offiziere der Heeresgruppe Mitte, die sich an der ­Verschwörung gegen Hitler beteiligten. Die neuere Forschung hat herausgearbeitet, dass diese schon früher über die nationalsozialistischen Gewaltverbrechen und vor allem über die Mas­senerschießungen der jüdischen Bevölkerung durch Einsatzgruppen informiert waren, als in der einschlägigen Erinnerungsliteratur zu lesen war. (...)

Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus steht für Freiheitswillen, Rechtsstaat und Toleranz. Er steht für Verständnis und Integration, nicht für Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Es bleibt nur, immer wieder der Vereinnahmung und Instrumentalisierung des Widerstands gegen den Nationalsozialismus zu widersprechen. Das Beispiel der wenigen, die sich der Diktatur widersetzten, gehört zu den freiheitlichen Traditionen der deutschen Geschichte – und nicht in die Hand von Rechtsextremisten und Geschichtsrevisionisten."

https://taz.de/75-Jahre-Attentat-auf-Adolf-Hitler/!5607271/

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Don Quijote

Don Quijote bewertete diesen Eintrag 20.07.2019 14:23:27

berridraun

berridraun bewertete diesen Eintrag 20.07.2019 14:04:51

Noch keine Kommentare

Mehr von rahab