diese frage beantwortet der artikel mit der gleichlautenden überschrift. der autor Gadi Algazi, ein israelischer historiker, erläutert, wie nach der unabhängigkeitserklärung der staat Israel land in palästinensischem und öffentlichem eigentum in jüdisches land umwandelte. nämlich mit hilfe im wesentlichen zweier gesetze: des gesetzes über das eigentum abwesender von 1950 und des gesetzes über den erwerb von land von 1953. Gadi Algazi schreibt dazu einleitend:
"Die wichtigsten Schritte, die die Situation noch heute bestimmen, wurden in den ersten fünf Jahren von israelischer Seite vollzogen. Schon während des Krieges kam es zu einer Übernahme von Land, das Palästinenser*innen gehörte, durch jüdische landwirtschaftliche Siedlungen, zumeist Kibbuzim. Mitunter wollten Kibbuzim nur wenige Wochen nach der Flucht oder Vertreibung ihrer arabischen Nachbar*innen deren Grund und Boden erhalten. Einige wandten sich direkt an die Behörden oder an ihnen nahestehende Politiker*innen, um das «frei gewordene» Land zu bekommen, andere haben einfach angefangen, es zu bearbeiten, ohne auf eine offizielle Erlaubnis zu warten. Die Folgen waren gravierend: Die Übernahme des Lands schuf Fakten. Auf lokaler Ebene hatten nun diverse Akteure ein unmittelbares materielles Interesse daran, die Rückkehr ihrer arabischen Nachbar*innen zu verhindern.
Diese nicht zentral organisierte Aneignung ging zunächst mit Ad-hoc-Regelungen, danach mit systematischen staatlichen Verordnungen einher, die hier nicht im Detail erläutert werden können. Wichtig ist, dass diese zur Verabschiedung von zwei zentralen Gesetzen führten, deren Auswirkungen bis heute die Realität prägen: zum einen das «Gesetz über das Eigentum von Abwesenden» (1950), das es dem Staat ermöglichte, sich des Landes von palästinensischen Geflüchteten zu ermächtigen; zum andern das «Gesetz über den Erwerb von Land» (1953), das die Übernahme von einem wesentlichen Teil des Landbesitzes der im israelischen Staatsgebiet verbliebenen Palästinenser*innen legalisierte."
ich kann die lektüre dieses artikels wärmstens empfehlen. er räumt gründlich auf mit den vorstellungen von *wüste zum blühen gebracht* und *niemandsland* und was manche einer sonst noch so glaubt, wie es gewesen und auch heute noch sei.
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