Vielleicht ist es Dir auch schon mal passiert oder hast es bei jemandem anderen beobachtet.
Ein unerwartetes Ereignis, plötzliche Krankheit (in meinem Fall ein Bandscheibenvorfall), etwas was Dich von heute auf morgen völlig aus der sonst so schön gelebten Bahn wirft.
Das Leben DAVOR war geprägt von Fröhlichkeit, Entspanntheit, Motivation, Sportlichkeit und vielen anderen positiven Aspekten.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Doch dann passierte es! DAS Ereignis!
Ein Spannungsfeld baut sich auf. Auf der einen Seite steht bei mir ein Gefühl von schlechtem Gewissen und Scham. Ich will niemandem zur Last fallen. Auf der anderen Seite habe ich das Bedürfnis nach Nähe, Liebe und Zuneigung.
Viele meiner Unzulänglichkeiten möchte ich nicht nach außen tragen. Das hat viel damit zu tun, dass ich mich ein gutes Stück weit schäme. Am liebsten soll niemand etwas mitbekommen. Ich will niemandem zur Last werden! Schuldgefühle eben!
Nehmen wir allein die Tage, wo es mir unendlich schwer fällt, überhaupt aufzustehen. Oder die Konzentrationslücken und Aufmerksamkeitsstörungen, und, und, und … .
Gerade Menschen, die ich eigentlich liebe, kann ich dann nur schwer in meiner Nähe ertragen. Es sind eigentlich genau die Menschen, die mit mir gemeinsam leiden, die Mitgefühl haben, denen ich etwas wert bin. Es sind genau die Menschen, die ich brauche. Gerade denen aber will ich es nicht schwer machen.
Die Folge ist ein unbedingtes Bedürfnis mich abzugrenzen und alleine zu sein – mich „einzukasteln“
Aber auch das ist für das Umfeld häufig eine riesige Enttäuschung. Verständlich, dass das viele Menschen, mit denen ich viel und gerne Zeit verbracht habe, dieses Verhalten persönlich nehmen.
Weil ich auch das nicht will, ziehe ich mich dann noch weiter von diesen Menschen zurück. Bin nicht erreichbar, weil ich das Gefühl habe, egal, wie ich es nun mache – ob „einkasteln“ oder Nähe – es wird eh nicht richtig laufen. Das Ergebnis ist nicht nur das Gefühl alleine zu sein, sondern einsam!
Beide Punkte zusammen ergeben dann eine Abwärtsspirale aus sozialem Rückzug, Kälte und Einsamkeit. Das Ergebnis ist jedoch nicht nur für mich selbst, sondern auch für die Menschen, die mich mögen eine Zumutung.
Ich habe oft das Gefühl, Menschen, die ich sehr schätze und die mit mir fühlen und leiden -gehen langsam verloren.
Wenn ich diese beschriebenen Sachverhalte einem Psychotherapeut erzählen würde, würde er wohl sagen:“Das sind die ersten Anzeichen einer Depression!“
So und nun? Wenn es um körperliches Leid geht, heißt es diese vorerst mal in den Griff zu bekommen. Also in meinem Fall: Schmerz- und Physiotherapie, damit es auch mit dem Lebensgefühl wieder bergauf geht. Klappt es dann auch wieder mit einem besseren psychischen Selbstwertgefühl?
Ist das die Lösung die Depression einfach zu beseitigen? Ich darf also gespannt sein. Ich denke es wird darum gehen, die Schuldgefühle zurück zu fahren und ein Stück der eigenen Empathie zu ignorieren.
Ich will wieder ohne schlechtes Gewissen sagen können: