Politik heißt: gestalten wollen - oder sollte es heißen. Großmaulpolitik heißt: sich wichtig machen, Unzufriede sammeln aber keine Ahnung davon haben von der konkreten Gestaltung einer gedeihlichen Zukunft. Blank wie ein Löschblatt sind sie, wenn man die Großmäuler fragt, wie die brennenden Probleme der Unzufriedenen tatsächlich zu lösen sind. Wenn es um die oftmals mühsame Umsetzung im politischen Alltag geht, heißt es allzu oft "ich bin schon weg!" (Jörg Haider).
Boris Johnson hätte genau jetzt die Chance gehabt, zu widerlegen, dass er eigentlich nur heiße Luft produzierte, als er den Brexit popularisierte, aber nach dem Ja zum Brexit hat er es abgelehnt, politische Verantwortung zu übernehmen.
Nigel Farage hat nach dem Sieg der Brexit-Freunde lauthals verkündet, dass er nie daran gedacht hat, seine Idee der Insel-Loslösung auch zu verwirklichen, die er so billig und marktschreierisch viele Jahre hinausposaunte. Motto: "Ich habe gesiegt - hinter mir die Sintflut. Sollen andere darin ersaufen."
Wer glaubt, dass die Verführer der Unzufriedenen irgendwelche zukunftstauglichen Antworten auf komplexe Probleme haben, denkt genau so kurz wie die oben Genannten.
Oder auch wie Beatrix von Storch oder Donald Trump und viele andere "Rattenfänger". Alle diese Leute gefährden Demokratie, weil sie sich beharrlich weigern, widersprüchliche Informationen und Meinungen, aus denen die realen Verhältnisse nun einmal bestehen, aufzunehmen und zu bedenken. Ihre Sache hingegen ist politisches Hooligan-Getöse auf Basis von Desinformation.