Diffamierung: Süddeutsche Zeitung greift Nils Melzer mit Rufmord-Artikel an

Mit fragwürdigen Methoden arbeiten die beiden Süddeutsche-Journalisten Ronen Steinke und Thomas Kirchner bei der Erstellung eines Diffamierungs-Artikels.

Bildschirmfotoausriß des fraglichen Artikels auf Süddeutsche Zeitung

Erstaunlich auch, gegen wen sich diese Methoden richten. Denn man sollte doch eigentlich meinen, daß Journalisten Menschen mögen, die sich dafür einsetzen, daß verfolgte Journalisten-Kollegen wie Julian Assage freikommen oder wenigstens nicht gefoltert werden. So wie Prof. Nils Melzer, Uno-Sonderberichterstatter gegen Folter.

Doch genau das scheint SZ-Journalist Thomas Kirchner offenbar gar nicht zu gefallen, der kurz vor Erscheinen des fraglichen Artikels auch eine Diffamierung gegen Assange auf Twitter teilte.

Doch von Anfang an:

Angegriffen wird der Völkerrechtsprofessor Melzer und Uno-Sonderberichtserstatter gegen Folter zum Beispiel weil er dieses Video auf Twitter retweetet hatte. Es zeigt brutale Polizeigewalt auf einer Corona-Demo in den Niederlanden am 2. Januar 2022.

Zweifelhafte Rufmord-Argumentationsketten

Das Video hätte er wohl, ginge es nach den beiden Süddeutsche-Journalisten, nicht retweeten dürfen, weil es von einer polnischen Quelle kommt, die den beiden nicht gefällt. Na, da hat dann Nils Melzer wohl noch Glück gehabt, daß das Video nicht aus einer russischen Quelle sondern wenigstens aus dem Natoland Polen kommt. Wer weiß, was Thomas Kirchner und Ronen Steinke sonst in der Süddeutschen Zeitung abgelassen hätten.

Wobei, die Gelegenheit einer Kontaktschuld bietet sich jetzt, denn auch wenn Melzer keinen Kontakt gesucht hat, hat sich RT Deutsch mit dem Fall befaßt. Noch eine weitere Gelegenheit für Kirchner und Steinke, Melzer in die Ecke der Rußlandversteher und natürlich der Verschwörungstheoretiker usw. zu schreiben:

Süddeutsche veröffentlicht Diffamierungsartikel gegen Nils Melzer – und verweigert Gegendarstellung — RT DE

Absurd natürlich, denn selbst, wenn ein Folter-Video aus einer Quelle aus Syrien oder sagen wir von irgendwelchen Organisationen wie dem Islamischen Staat käme und eine Folterhandlung zeigen würde oder Polizeigewalt oder Gewalt der Nato-Truppen oder Sonst-irgendwas, so wäre es natürlich nicht moralisch verboten, dieses Video auf Twitter wiederzugeben in Form eines sogenannten "Retweets".

Wasser auf die Mühlen der Diffamierer

Weil nun "die Falschen" über den Fall berichten, also nicht die Journalisten-Kollegen der angeblichen Qualitätsmedien in Deutschland wie Spiegel, Frankfurter Rundschau, Tagesspiegel usw. usf. sondern die vielen kleineren und sogenannt alternativen Medien ist das natürlich Wasser auf die Mühlen der Diffamierer.

Zumindest nach der "Logik" der im Artikel der Rufmörder geführten Argumentationsketten.

Angegriffener kommt nicht zu Wort

Wenn das Ziel nicht Diffamierung und Rufmord, sondern Journalismus ist, könnte man ja einfach den Angegriffenen zu Wort kommen lassen und seine Replik auch publizieren. So könnten sich die Leser der Süddeutschen Zeitung selbst ein Bild machen, welche Darstellung mehr stimmig ist.

Doch das ist offenbar nicht erwünscht. Denn am schönsten diffamiert es sich wohl, wenn man den Diffamierten selbst nicht zu Wort kommen läßt.

"Obwohl die @SZ-Redaktion auf die Mängel im ursprünglichen Artikel hingewiesen wurde, verweigerte sie ausdrücklich die Veröffentlichung einer Gegendarstellung oder Replik", schreibt Nils Melzer auf Medium.com, wo inzwischen die Replik doch veröffentlicht wurde nachdem die Süddeutsche Zeitung dies verweigert hatte.

Hier äußert Melzer: "Anstatt sich ernsthaft mit den unbequemen Fakten zu befassen, die meinen öffentlichen Stellungnahmen zugrunde liegen, drängen mich die Autoren mit befremdlichem Eifer in die Ecke der Verschwörungstheoretiker. Hierzu verweisen sie auf ihnen suspekte Medien, Podiumsgäste und Twitter-Accounts, als ob ich für die Integrität aller geradezustehen hätte, mit denen ich beruflich zu tun habe. Ob in Kriegsgebieten, in Gefängnissen, in der Diplomatie oder in der Medienlandschaft: ein wirkungsvoller Einsatz für die Menschenrechte verlangt immer, daß man mit allen relevanten Akteuren im Dialog bleibt, auch wenn man abweichender Meinung ist."

Telepolis berichtet über die Diffamierungsachse Süddeutsche - TagesAnzeiger (Schweiz):

"Zwei Tage nach dem umstrittenen SZ-Beitrag echote der Tagesanzeiger aus der Schweiz, wo Thomas Kirchner als Korrespondent gearbeitet hatte: "Schweizer UNO-Experte setzt auf russischen Propagandasender"

Kein Scherz: Diffamierungs-Artikel als "Literatur" über Nils Melzer auf Wikipedia

Und schwupp-di-wupp ist kurz nach Erscheinen des Diffamierungsartikels, dieser unwidersprochen als "Literatur" über Nils Melzer als einziges "Werk" auf Wikipedia zu finden. Und es erscheint erstaunlicherweise auch genau diese Einfügung gleich sehr prominent auf Google wenn man nach dem Namen von Nils Melzer sucht:

Bildschirmfotoausriß von Wikipedia

Natürlich ohne die Strittigkeit dieser "Literatur" zu erwähnen, geschweige denn die Replik von Nils Melzer unter "Literatur" auch zu erwähnen.

Bildschirmfotoausriß von Wikipedia

Die Hinzufügung des Artikels erfolgte durch den einschlägig wegen Diffamierung bekanntem von Wikipedia-User "KurtR".

Und wird von einem anderen Nutzer kritisiert, weil man nur die diffamierende Überschrift und Einleitung lesen kann wegen der Bezahlschranke und zudem diese "Literatur" höchst umstritten ist und die Replik verweigert wurde. Aber dies stößt bisher auf taube Ohren. Die dunkle Seite der Wikipedia läßt grüßen.

Bildschirmfotoausriß von Wikipedia

Thomas Kirchner und die Diffamierung von Assange

Offenbar geht es aber nicht "nur" um eine Diffamierung von Nils Melzer. Sondern schlußendlich um eine Diffamierung von Assange und allen, die sich für ihn einsetzen.

So teilte Kirchner wenige Tage vor dem Diffamierungs-Artikel über Melzer auf Twitter am 10. Januar einen Diffamierungs-Artikel über Assange, der "Verbindungen zwischen Wikileaks und seinen Unterstützern herstellt, sowohl mit der Machtelite in Rußland als auch mit dem in den USA geborenen Verschwörungskult QAnon".

Twitter-Konto von Thomas Kirchner, Bildschirmfotoausriß

Apropos QAnon und Rußland: Nils Melzer äußert in seiner Replik, die auf Medium.com erschien (siehe Verweis oben):

"Auch der unredliche Versuch, mich in die Ecke der «Kreml-Apologeten», «Rechtsextremisten», «Verschwörungsideologen», «Hass-Propagandisten» oder der «QAnon-Szene» zu drängen, ist geradezu grotesk. Wer aus beruflichen Gründen Twitter-Accounts beobachtet, sich auf unbestrittenermaßen authentische Videos bezieht oder auch außerhalb des journalistischen Mainstreams sachlich fundierte Interviews gibt, markiert damit wohl professionelles Engagement, nicht aber politische Sympathie. Es gibt einen Punkt, an dem aus kritischem Journalismus böswilliger Rufmord wird."

Offenbar geht es genau darum, um Rufmord. Bzw. Assange und Menschen, die sich für diesen Journalisten einsetzen in eine Ecke zu drängen, in der sie nicht stehen. Eine unrühmliche Rolle nehmen dabei Journalisten-"Kollegen" wie Peter Edel, Thomas Kirchner und Ronen Steinke ein.

Twitter-Konto von Thomas Kirchner, Bildschirmfotoausriß

Remo Maßat

Der Beitrag erschien zuerst auf SchweizerZeitung

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