In der Schule sind Noten ein ständiges Thema. Vor den Eltern sind „ausreichend“ und „mangelhaft“ nur schwer zu rechtfertigen – geschweige denn ein „ungenügend“. Im Studium hingegen fehlt in der Regel der Druck durch die Eltern und auch Lehrer sind in der klassischen Form nicht vorhanden. Solange die Prüfungen bestanden werden, geht das Studium weiter und es droht keine unmittelbare Gefahr. Das Erwachen kommt eventuell erst bei der Jobsuche, wenn die Studienleistungen offenbart werden und womöglich über die Einstellung entscheiden. Doch wie wichtig sind Noten am Ende tatsächlich?
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Noten verlieren mit vortschreitender Zeit an Bedeutung
Es lässt sich nicht allgemeingültig festhalten, wie wichtig die Noten für die Karriere sind. Es kommt hierbei auf diverse Faktoren an: Die Qualität einer Bewerbung wird in erster Linie durch das Gesamtbild bestimmt. Zukünftige Arbeitgeber beurteilen eine Bewerbung aufgrund von äußerer Erscheinung, Lebenslauf, Soft-Skills und weiteren Punkten. Wenn die Master-Arbeit nur durchschnittlich ausgefallen ist, der Bewerber aber durch besondere Fähigkeiten oder etwa wertvolle Praktika überzeugen kann, verliert die Note an Bedeutung. Nicht zu vergessen ist hierbei, dass sich Arbeitgeber in der Regel darüber bewusst sind, dass Abschlussarbeiten mit wenig Aufwand gefälscht werden können. Es sind zwar keine konkreten Zahlen bekannt, aber ohne Zweifel werden Ghostwriter (Info) für das Verfassen der Abschlussarbeit eingesetzt. Nur selten kann dieses Vorgehen – im Gegensatz zu den gut kontrollierbaren Plagiaten - entlarvt werden.
Abgrenzung der Fachrichtungen
Die größte Bedeutung haben Noten für Juristen. Hier wird bei der späteren Jobsuche teilweise sehr stark nach Noten selektiert. Nicht selten existieren klare Mindestleistungen, die für einen Beruf zwingend erforderlich sind. Im Gegenteil dazu steht die Informatik, in der Noten kein entscheidendes Kriterium darstellen. Hier geht es um sehr spezielle Fähigkeiten, die sich durch Noten nicht ausreichend darstellen lassen. In den Geisteswissenschaften wiederum werden Praktika, Nebenjobs und andere Erfahrungen gerne gesehen und positiv bewertet. In den meisten anderen Fachrichtungen sind Noten auf einer Ebene anzusiedeln wie die bereits genannten Punkte. Allgemein gilt jedoch, dass die Noten mit einem Absolventenüberschuss an Bedeutung gewinnen.
Noten im weiteren Karriere-Verlauf
Wer bereits in das Berufsleben eingestiegen ist und die Karriere-Leiter weiter hinauf klettern möchte, wird sich um die Noten aus dem Studium nur in seltenen Fällen Gedanken machen müssen. Bei einem Arbeitgeberwechsel stehen vorherige Erfahrungen im Fokus. Je länger das Studium zurückliegt, desto weniger spielen Noten eine Rolle. Niemand würde einen Ingenieur mit 20 Jahren Berufserfahrung nach seinen Studiennoten fragen. Berufserfahrung und erlangte Kompetenzen sind ohne Frage der Schlüssel für den erfolgreichen Aufstieg.