Ich muss zugeben, München hat mich überzeugt! Das gilt zumindest für die Handwerk und Design Messe, die ich vor kurzem besucht habe. Während beim Österreichischen PendantWohnen und Interieur 2015 alles ziemlich abgelutscht und abgedroschen gewirkt hat, war in München für mich einiges dabei, das frisch und gut war! Beschreiben kann ich es nur schwer – der Wind war einfach ein anderer. Das lag vielleicht auch daran, dass nicht nur Tischler und Möbelbauer ihr Können zeigten, sondern auch Schnitzer, Schlosser, Maurer und Schneider ausstellten. Das Publikum war ebenfalls anders:
Hier einige meiner Eindrücke von der Messe:
Dass in Österreich Fachkräfte fehlen, ist nichts Neues. Doch auch in Deutschland versucht man mit gezielten Werbekampagnen, neue Handwerker anzulocken:
Schnitzen kommt wieder – und zwar mit der Hand, schließlich handelt es sich um ein HANDwerk.
Interessant war für mich, dass viele Firmen, die überwiegend mit computergesteuerten Maschinen arbeiten, das Wort Manufaktur entdecken und dieses verwenden, ohne zu wissen, was es bedeutet. Also bitte, Hand ist Hand und nicht Roboter!
Wie gesagt wurde auch die Handwerkskunst der Schlosser und Metallbearbeiter zur Schau gestellt. Hier gabs gleich zwei interessante Tische hintereinander: Das zeigt, dass ein Tisch nicht immer aus Holz sein muss. Finde ich gut!
Die Ausbildungsstätten waren ebenfalls vertreten. Hier eine aus Bayern:
Beeindruckend war diese massive Steinplatte - eine „Steinwaldkante“, auch mal etwas anderes!
Ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Spanplattenküche das Gewicht trug - die Platte war massiv. Also haben wir nachgeschaut und keine Erklärung gefunden...
Wenn schon jodeln, dann richtig! Wunderbar gelöst mit Altholz, Kuhfell und Hirschgeweih!
Das hier ist jetzt was für meine Generation! Was der auf dieser Messe machte? Vielleicht ist er gerade zurück aus der Zukunft...
Und das ist wirklich gut: Ein Hendlstall! Für alle, die der Unabhängigkeit einen Schritt näher kommen wollen!
All diese Beispiele machen für mich offensichtlich, dass die Individualität wieder stärker hervortritt. Dass Kreativität gefragt ist, die das Möbelhaus mit Massenware nicht bieten kann. Jeder sucht und braucht etwas Anderes.
Es braucht keine weiteren Worte. Die Bilder zeigen ohnehin deutlich: Während in Wien nichts Neues präsentiert wurde, war die Messe in München einfach frischer, weiter und bunter!