Jeder von uns fühlt etwas, wenn er an einem sternenklaren Ort in einer sternenklaren Nacht zum Himmel hinaufblickt:

Einige Menschen verhalten sich dann eher traditionell: begeistert, verwundert und überwältigt von der epischen Schönheit oder einfach absolut weggeblasen von der unfassbaren Größe des Universums. Ich persönlich fühle mich dann immer sehr klein und existentiell unbedeutend, repräsentativ für die gesamte Menschheit auf dieser winzigen blauen Kugel im leeren, kalten Raum. Ein befremdliches und unbequemes, aber auch ein ehrfürchtiges und faszinierendes Gefühl stellt sich in der Folge ein und ich verhalte mich für die nächste halbe Stunde etwas eigenartig. Aber, JEDER fühlt dabei etwas.

Der Physiker Enrico Fermi fühlte auch etwas – Wo sind denn alle??

Ein perfekt sternenklarer Nachthimmel scheint unendlich groß zu sein – aber in Wirklichkeit können wir nur einen kleinen lokalen Teil sehen, sozusagen unsere kleine interstellare Nachbarschaft beobachten. In den besten Nächten können wir ungefähr 2500 Sterne (gerademal ca. 1 Hundermillionstel aller Sterne in unserer Milchstraße) mit freiem Auge erkennen und fast alle davon sind weniger als 1000 Lichtjahre von unserer Erde entfernt (oder 1% des Durchmessers unserer Milchstraße).

Was wir wirklich sehen, ist im Prinzip das:

Wenn man sich dann mit der Thematik der Sterne und Galaxien intensiver auseinandersetzt, stellt man sich dann irgendwann die Frage: „Gibt es dort draußen auch anderes intelligentes Leben?“

Diese Frage setze ich nochmal in einen Kontext aus Zahlen: Es wird geschätzt, dass die Anzahl der Sterne in unserer Galaxie (100 – 400 Milliarden) ungefähr der Menge der Galaxien im bekannten Universum entspricht. Mit anderen Worten: Für jeden Stern in unserer Milchstraße gibt es eine Galaxie im Universum (mit weiteren 100-400 Milliarden Sternen). Zusammengerechnet ergibt das eine grobe Bandbreite von 10^22 bis 10^24 Sternen. Bedeutet auf irdische Relationen umgemünzt, dass auf jedes Sandkorn jedes Strandes auf unserer Erde 10.000 Sterne kommen.

Wissenschaftler sind sich nicht einig über die relative Menge der sonnenähnlichen Sterne (d.h. gleich in Größe, Temperatur und Helligkeit unserer Sonne) – Schätzungen variieren zwischen 5% bis 20%. Nimmt man die konservativste Vermutung (5%) und die minimale Anzahl der geschätzten Gesamtanzahl der Sterne (10^22) ergibt das 500 Trillionen, oder 500 Milliarden Milliarden sonnenähnliche Sterne.

Es läuft auch eine Debatte darüber welcher Prozentanteil dieser sonnenähnlichen Sterne von erdähnlichen Planeten (d.h. solche Temperaturbedingungen wie auf der Erde, die flüssiges Wasser ernöglichen, damit eventuell Leben entstehen oder existieren kann) umkreist wird. Einige Wissenschaftler behaupten, dass es auf fast 50% der Sterne zutreffe, aber laut einer jüngeren PNAS Studie (http://www.pnas.org/content/110/48/19273.abstract) und nach neueren Berechnungen seien es vermutlich nur 22%. Geht man mit diesem Wert weiter, würde das heißen, dass ein potentiell erdähnlicher Planet mindestens 1% aller Sterne im Universum umkreist; macht unterm Strich 100 Milliarden Milliarden erdähnliche Planeten.

So, da draußen gibt es dann also mindestens 100 Erdähnliche pro Sandkorn auf unseren Stränden auf unserer Mutter Erde….

Interessanter Gedanke beim nächsten Urlaub am Strand =)

Im nächsten Teil gehe ich dann der Eingangsfrage nach: Wo sind denn dann alle?

Schönen Urlaub!

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Margaretha G

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woidviertla

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