by Richard Krauss EMET - NEWS - PRESS Juli 2016
Gestern war es so weit, gestern fand in Berlin ein widerwärtiges Spektakel statt, die Demo zum Al Quds Tag. Ein trauriges Ereignis, das sich jährlich wiederholt und merkwürdigerweise im Schutze des Demonstrationsrecht stattfindet .
Zum Hintergrund: An diesem Tag wird grölend und jubelnd – auch in Deutschland – "gefeiert", dass erstmals seit dem Dritten Reich ein Machthaber eines Landes (Iran) den Holocaust geleugnet hat und laut und deutlich vernehmbar angekündigt hat, ein UN Mitgliedstaat (Israel) zu "liquidieren".
"Sie haben eine schwarze und dreckige Mikrobe – mit Namen 'zionistisches Regime' – geschaffen, um sie wie ein wildes Tier auf die Völker der Nation loszulassen", rief der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad am 20. Februar 2008 seinen Anhängern in einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede zu. Zwei Tage zuvor hatte bereits einer der höchsten Funktionäre des Iran, General Jaafari, vom "krebsartigen Gewächs Israel" gesprochen und dessen "Verschwinden in naher Zukunft" prophezeit. Bereits am 8. August 1979 forderte Ayatollah Chomeini alle Muslime und muslimische Regierungen auf, den "Usurpatoren" (red. Anm. gemeint ist der Staat Israel) und ihren Unterstützern "die Hände abzuhacken" und am letzten Freitag des Ramadan "die internationale muslimische Solidarität der legitimen Rechte des muslimischen palästinensischen Volkes zu erklären." Regelmäßig manifestieren sich diese vom Iran gepushten Umtriebe gegen Israel im so genannten "Jerusalem Tag" = persisch al Quds Tag. Dieser Tag ist im Iran ein Feiertag und wird für Massendemonstrationen und Vernichtungsaufrufe gegen Israel benutzt.
In Deutschland werden diese Umtriebe von Personen aus dem Umfeld der schiitischen Hisbollah seit nunmehr 20 Jahren organisiert. Die Hisbollah – unterstützt vom Iran – wird von Kanada, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. Die EU und Australien sehen fein ziseliert nur die Hisbollah Miliz als Terrororganisation.
Dennoch konnten in der Vergangenheit auf den Straßen in Deutschland bei Demonstrationen die Hisbollah Flagge ungehindert gezeigt werden. Jedoch, eine Flagge mit dem David Stern entlang der Demonstrationsroute aus dem Fenster hängend, wurde von Beamten der Berliner Polizei gewaltsam entfernt. Zur Gefahrenabwehr, wie betont wurde.
Hass und Antisemitismus gepaart mit ekelhaftem Rassismus, nicht erst seit einigen Monaten in Europa und Deutschland so gegenwärtig wie Sauerstoff in der Luft. Da juckt es niemanden, wenn ein 13 jähriges Mädchen in Israel barbarisch im Schlaf von einem palästinensischen Terroristen mit einem Messer feige und hinterhältig erstochen wird. Vor zwei Tagen geschehen.
Da schert es niemanden, wenn palästinensische Terroristen wie vor einigen Wochen geschehen, wild um sich schießend in einem Restaurant in Tel Aviv ein Massaker veranstalten oder in Netanya ein Terroranschlag auf israelische Staatsbürger verübt wird, wie am gestrigen Nachmittag.
Und ja, ich warte bereits auf die Kommentare, die pauschal die armen Palästinenser bedauern.
Und ich frage all diese Bedaurer:
Warum hat die palästinensische Verwaltung ein Treffen mit Präsident Rivlin in Brüssel vor wenigen Tagen abgelehnt?
Warum werden Einladungen von Seiten Israels an Herrn Abbas seit Monaten nicht beantwortet?
Warum wird Israel permanent - wie auch gestern - aus dem Gazastreifen mit Raketen angegriffen ?
Die Antwort ist banal. Würde der Konflikt zwischen der arabischen Bevölkerung im Gaza Streifen (wo derzeit kein einziger israelischer Soldat stationiert ist) oder im West Jordan Land gelöst, dann, ja dann hätten die Hetzer in Teheran und an anderen Orten keinen Grund mehr, derartig schäbige und rassistische Veranstaltungen wie heute zu organisieren.
Dass Berlins Innensenator Henkel die Hisbollah Flagge in diesem Jahr verboten hat, ist ebenso löblich, wie die Flagge Israels an einem Berliner Rathaus als Zeichen der Solidarität. Es ist jedoch bezeichnend und gleichermaßen abstoßend, dass einerseits die Hasssympathisanten in Berlin ihr Unwesen treiben und der Rest der Bevölkerung achselzuckend zur Seite sieht. Das hat in Deutschland reichlich Tradition.
Bedenkt man, dass die Hisbollah in den nördlichen Nachbarländern Israels mit Hilfe des Irans 130000 Raketen und andere Waffensysteme stationiert hat, deren Reichweite bis nach Tel Aviv, Haifa und Jerusalem reichen, so wird klar, dass die hetzerischen Sprüche nicht nur hasserfüllte ideologische Propaganda sind, sondern ein sehr ernst zu nehmendes Bedrohungspotential gegen Israel und seine Bevölkerung.
"Es ist einfache Mathematik. Einige gezielte Raketen auf einige Ammonium-Fabriken bringt die gleiche Effektivität des Todes wie eine Atombombe.“ so die Drohung des Hisbollah Chefs Nasrallah vor einigen Monaten gegen Israel.
Und genau diese Herrschaften durften gestern in Berlin und an anderen Orten ohne Behelligung ihre menschenverachtende und rassistische Hetze verbreiten. Es ist widerlich.
>> Querverweis
#Iran #Israel #Rassismus #antisemitismus
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