Es ist die Sprache von Nationalisten, Ultras und Rechten, die „unser Volk“ spaltet. Denn was ist ein echter Österreicher? Ist es ein Mann oder eine Frau? Hier in Österreich geboren? Oder genügen dazu ein Staatsbürgernachweis bzw. ein Reisepass, um diese Rolle auszufüllen? Ist es die deutsche Sprache, mit all ihren regionalen Dialekten, die uns als „Österreicher“ eint? Oder ist es gar derjenige (Männer und Frauen gleichermaßen), der seinen Beitrag zum Bruttosozialprodukt leistet? Vielleicht sind es aber auch nur die Frauen, wenn sie Österreich Soldaten gebären, die am Schlachtfeld der Ehrerbietung eines Tages geopfert werden? Oder sind es gar diejenigen, die Österreich als das ultimativ Beste auf der Welt sehen?
Hmm, so gedacht kann ich selbst vielleicht gar kein „echter Österreicher“ sein. Mein Vorfahren sind aus Osteuropa gegen Ende der Monarchie ins heutige Österreich eingewandert, was mich als hier geborenen, nach heutiger Auffassung, zu einem Migranten in zweiter Generation macht. Natürlich besitze ich von Geburt an die österreichische Staatsbürgerschaft, spreche ohne jeden fremdsprachigen Akzent Deutsch und trage auch meinen bescheidenen Beitrag zum BIP bei. Ich bin mit einer Frau verheiratet, deren Vorfahren aus Bayern eingewandert sind, was ihr ein ähnliches Migrantenschicksal wie mir zuteilwerden lässt.
Es macht mich aber stutzig – gerade weil ich hier in Wien lebe, dass ich von einer Unzahl von naturalisierten Österreichern mit vergleichbarer Abstammung umgeben bin. Sind das nun alle Österreicher?
In den Bundesländern sieht es ähnlich aus. Je nachdem an welches „Ausland“ ein Bundesland grenzt, gab und gibt es eine Vermischung mit Menschen aus dem Nachbarland. Natürlich und logisch – denn die Natur zieht keine Grenzen. Es sind wir Menschen die das tun. Aber sind diese Menschen nun Österreicher? Was, wenn Menschen ins Ausland ziehen? Verlieren sie dadurch ihren Status Österreicher sein zu dürfen.
Es ist ein recht bizarres Thema. Genau genommen nur für Schwachsinnige und Soziopathen. Menschen, die sich daran aufgeilen, anderen Menschen Leid zuzufügen. Ob nun verbal oder körperlich. So betrachtet, müsste man uns Menschen nicht nach dem Nationalstatus, sondern nach unseren sozialen Fähigkeiten differenzieren. Tut man das nämlich, ergibt sich ein erstaunliches Bild. Egal welcher Nation, Ethnie oder Religion Menschen angehören, werden sozial veranlagte Menschen in Frieden miteinander leben können. Ich wäre stolz, diese Gruppe u.a. als Österreicher bezeichnen zu dürfen. Für den Rest sollte man Regeln á la Dublin schaffen, um sie loszuwerden. Denn sie sind es in Wahrheit, die sich in keine Gesellschaft integrieren können.
Dieses Prinzip lässt sich auf jedes Land auf dieser Welt anwenden. Und es ist unsere jeweilige Landespolitik, die unser Lebensprinzip bestimmt. Wir bestimmen bei den Wahlen wohin der Weg führt. Denkt daran, egal welchem Land ihr angehört.