Der Waldhäusl, sein Gasthäusl und Zypern - alles supersauber

robinandmarian

Es gibt da eine Firma mit den Namen „Waldhäusl nunmehr“.

An sich schon eine etwas seltsame Namensgebung.

Diese Firma hat voriges Jahr das Gasthaus „Zum Goldenen Hirschen“ in Waidhofen an der Thaya gekauft. Ein ganz bodenständiges Wirtshaus mit Schweinsbraten und Beuschel – aber ohne Pommes.

Betrieben wird dieses Gasthaus von Waldhäusls Gattin.

Seltsam auch, daß der FP-Landesrat mit dieser Firma nichts zu tun haben will.

Im Firmenbuch ist er aber als Kommandist geführt.

Zufälligerweise hat diese Firma den Firmensitz dort, wo auch ein gewisser Gottfried Waldhäusl einen Telefonanschluss hat.

Quelle: Firmenabc, Herold

Als Komplementär – also die Person im Unternehmen, die die Geschäfte führt – ist die Euro-Consult eingetragen: eine Unternehmensberatung aus Krems, die neben den üblichen Consulting-Geschäften auch Firmengründungen in Zypern anbietet. Uneingeschränkt haftender Gesellschafter der "Euro-Consult" ist Erich Schreiner, der wiederum eine Firma mit Peter Rosenstingl hatte.

Wir erinnern uns an Rosenstingl als jenen FP-Politiker, der hunderte Millionen Schilling veruntreut und sich in weiterer Folge 1998 nach Brasilien abgesetzt hat. Schreiner hat gemeinsam mit Rosenstingl eine gemeinsame Firma betrieben.

2008 ist Schreiner mit seiner Euro-Consult (ihm gehören 49 Prozent der Firma) in die "Waldhäusl nunmehr" eingestiegen

DERSTANDARD wollte von Euro-Consult-Chef Erich Schreiner wissen, welche Ziele die "Waldhäusl nunmehr" verfolgt. Warum sie ausgerechnet ein Wirtshaus in Waidhofen gekauft hat. Welche Rolle Gottfried Waldhäusl dabei spielt.

Das alles will Schreiner nicht verraten. Der Unternehmer beruft sich auf seine Verschwiegenheitspflicht als Treuhänder. Es drängt sich die Frage auf: Für wen nimmt Schreiner diese Funktion wahr?

Die gewählte Firmenkonstruktion bietet durch die Verflechtung mit Zypern gewisse Steuervorteile.

Durch das derzeit geltende Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und Zypern, konkret der Art. 7/Abs. 8 dieses Abkommens, eröffnet sich eine interessante Möglichkeit, Unternehmensgewinne durch die Einschaltung einer Personengesellschaft oder stillen Gesellschaft als Aktionärin einer zypriotischen Limited (Ltd.) steuerfrei für den österreichischen Kommanditisten zu halten.

Waldhäusl kann also gar nicht so fremdenfeindlich sein, wie er immer tut. In Wahrheit ist er Kosmopolit und läßt seinen Schweinsbraten in Zypern versteuern.

Alles ganz sicher „super sauber“!

Noch ein Nachtrag zur Causa Asylzentren – addendum schreibt:

„Wir kriegen Aufträge von Waldhäusl Ende nie“

Der niederösterreichische Landesrat und seine Mitarbeiter vertricken sich in einen Widerspruch. Am 6. Dezember hieß es seitens seines Büros noch, die ins Zwielicht geratene Sicherheitsfirma National Security Austria, kurz: NSA, werde für zwei vom Amt der niederösterreichischen Landesregierung erteilte Aufträge nur etwa rund 50.000 Euro erhalten (Addendum berichtete). Am 7. Dezember wurde via Bezirksblätter öffentlich, dass das Land Niederösterreich – im Auftrag von Waldhäusl – zumindest drei Projekte mit der NSA abwickeln wollte – und zwar mit einem Kostenrahmen von bis zu 155.000 Euro.

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