pixabay
Als Fat Cat Day wird der Tag bezeichnet, an welchem ein Topmanager brutto so viel verdient hat wie ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in einem Jahr.
In diesem Jahr ist der 5. Januar der „Tag der fetten Katze“. Ein Vorsitzender eines DAX-Konzerns verdient im Schnitt 15.900€ pro Tag. Am Freitagmittag, nach nicht einmal dreieinhalb arbeitsreichen Tagen haben Deutschlands Topmanager bereits mehr verdient als normale Arbeitnehmer im ganzen Jahr. Das ist unverhältnismässig und hat mit Leistung nichts mehr zu tun.
Die Chefs der 80 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland kamen 2016 im Mittel auf ein Einkommen von 3,18 Millionen Euro. Daraus ergibt sich ein Stundenlohn von 828 Euro. Um auf das durchschnittliche Jahresbruttoeinkommen in Höhe von 33.396 Euro zu kommen, wie es die Statistik für Deutschland ausweist, muss der Vorstandsvorsitzende eines Dax-Unternehmens also 40 Stunden und 20 Minuten arbeiten – also drei Zwölf-Stunden-Tage und einen Vormittag.
In Österreich sieht es ähnlich aus.
Dividiert man das Jahresgehalt eines Chefs (etwa die 3,7 Millionen von Andritz-Chef Leitner) durch die errechneten Arbeitsstunden, ergibt das für Leitner einen Stundensatz von 966 Euro. Der Stundenlohn mal zwölf Arbeitsstunden pro Tag ergibt dann die hübsche Tagessumme von 11.592 Euro. Zum Vergleich: Der Median beim Jahreseinkommen von Arbeitern und Angestellten liegt laut Daten der Sozialversicherung bei 30.240 Euro.
In den Vereinigten Staaten erhielten die Spitzenkräfte das 265-Fache eines durchschnittlichen Arbeitnehmers verdienen, in Indien das 229-Fache und in Großbritannien das 201-Fache. Deutschland kommt mit einem Multiplikator von 136 auf Platz neun. In Norwegen beträgt der Multiplikator gerade einmal 20. Für Österreich gibt es keine gesonderte Berechnung.
screenshot
Eines aber ist gesichert:
Das Medianeinkommen der Arbeitnehmer hat sich zwischen 2003 und 2016 um 29 Prozent erhöht. Die Veränderungen in den ATX-Chefetagen betrug jedoch 171,9 Prozent