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Wir zitieren aus der KRONEN-ZEITUNG:
„Adler, die über Gipfel gleiten, Kameraden, die standhaft bleiben“
Während Gabalier selbst erst unlängst im großen „Krone“-Interview beteuerte, seine Musik sei „nicht politisch“, sieht der Musikwissenschaftler das Ganze völlig anders: „Im volkstümlichen Schlager werden meist nur Berge und Wiesen besungen, Gabalier aber wird politisch“, sagt Fischer. „Er singt von ,Freiheit‘, von ,Kameraden‘ und ,Heimatsöhnen‘ - damit nutzt er bewusst Begriffe aus einem rechtspopulistischen Umfeld.“ Viele Bilder, die Gabalier zeichne, fänden sich in alten Soldatenliedern wieder, ergänzt bento.de: „Adler, die über Gipfel gleiten, Kameraden, die standhaft bleiben.“
„Mein Bergkamerad“: „Eisernes Kreuz bewusste Provokation“
„Wenn er von einem eisernen Kreuz auf einem Gipfel singt, dann kann das kein Zufall sein, so viel Naivität kann man Gabalier kaum unterstellen.“
„Kleine Steile Heile Welt“: „Geradezu skandalös“
„Geradezu skandalös“, meint Fischer, sei, dass hier das Vaterunser in derselben Textzeile mit einer „Foltermethode“ wie dem Holzscheitelknien stehe (auf der scharfen Kante eines Holzscheits zu knien, war an Schulen früher eine gebräuchliche Strafe, Anm.).
„Provozieren, dann alles nicht so gemeint haben“
Ein bisschen provozieren, dann aber alles nicht so gemeint haben - das habe System, nicht nur bei Gabalier. Der Wissenschaftler erkennt ein „Spiel mit Begriffen“, das man so auch bei rechtspopulistischen Politikern findet, oder bei Rechtsextremen.
„Darf er das?“, fragen die Kollegen von bento.de abschließend: „Klar darf Gabalier dieses Weltbild in seinen Liedern besingen - auch der Schlager ist von der Kunstfreiheit geschützt“, betont der Liedgut-Experte. Allerdings solle jedem klar sein, welche Botschaften sich in seinen Liedern verbergen. Gabalier spiele bewusst „den naiven Lausbuben in Lederhosen“. Das Image verbreite er sowohl in seinen Texten als auch auf der Bühne. „Aber diese Rolle nehme ich ihm nicht ab.“