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Bis weit ins letzte Drittel des 20. Jahrhunderts hinein waren die Kinder- und Jugendheime in Österreich "Zentren der Gewalttätigkeit und des sexuellen Missbrauchs", schreibt Hans Weiss in seinem Buch „Tatort Kinderheim“.
Mehr als 100.00 Kinder und Jugendliche sind seit 1950 durch geistliche und weltliche Erziehungsheime gegangen, wo etliche von ihnen weitgehend hilflos struktureller Gewalt zum Opfer fielen. Sie hätten Demütigungen, Übergriffe und Folter über sich ergehen lassen müssen, wobei weibliche Erzieher genau so grausam gewesen seien wie Männer. Buben seien eben so häufig vergewaltigt worden wie Mädchen.
Berühmt berüchtigt, das Erziehungsheim Kaiser Ebersdorf oder das Heim am Wilhelminenberg.
Ein dunkles Kapitel des Roten Wien.
Zurück in diese dunklen Zeiten will nun in gewisser Weise, wie wir finden, der nichtamtsführende FP Vizebürgermeister Nepp – denn er fordert eine „gesonderte Betreuung“ von Problemschülern. Wie man es von FP-Funktionären bereits gewöhnt ist, ist er um das Erfinden neuer Bezeichnungen (z.B. Anwesenheitspflicht statt Ausgangssperre) nicht verlegen und nennt es „Erziehungscamps“.
Einsperren alleine reicht aber ganz offensichtlich nicht.
Zusätzlich schlägt Nepp abschließend verpflichtende Dienste an der Gemeinschaft in den Ferien vor. Vom Schneeschaufeln vor Seniorenheimen über die Reinigung von Parks bis hin zur Essensverteilung in Krankenhäusern oder das Säubern von Obdachlosenheimen.
Arbeit macht frei!
Mit den Notwendigkeiten und Bedürfnissen der betroffenen Kinder und Jugendlichen hat das aus wissenschaftlicher Sicht gar nichts zu tun und widerspricht dem Charakter einer erzieherischen Hilfe.
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