Von meinem großen essayistischen und vor allem aphoristischen Vorbild, König Salomo, stammt der Satz, den sicher jeder schon einmal gedacht hat: jegliches hat seine Zeit, und er zählt dann auf, und die ostdeutschen Puhdys haben das in ‚Wenn ein Mensch lebt‘ vertont, Steine sammeln, Steine zerstreun. Und so ist es auch mit einem erfolgreichen Blog. 400 (±2) Texte zu je 1000 Worten – das ist ein sehr dickes Buch mit tausend Seiten, nicht so dick wie Krieg und Frieden, aber wie der Zauberberg locker.
Es ist nicht so, dass mir die Ideen ausgehen, eher kommt es mir im Gegenteil oft so vor, als hätte ich das, was ich grade schreibe, schon einmal geschrieben. In diesen fast zehn Jahren, die ersten Jahre waren unter einem anderen Bloganbieter, dort hatte man wesentlich mehr Leser, gab es nicht nur wöchentlich einen Text, sondern auch mehrere Parallelprojekte.
Zusammen mit einem Philosophiestudenten habe ich einen Bildungsblog geschrieben, auch wöchentlich, zu jedem Thema der notwendigen Bildungsreform gab es zwei pro- und zwei contra-Texte. Im Laufe eines Jahres haben sich nicht unsere Ansichten, aber unsere Textmethodik und unser Stil so angepasst, dass die Texte kaum zu unterscheiden waren. Leider hat mein Coautor in der Mitte des Projekts aufgegeben und rechtliche Bedenken hinderten mich, es allein fortzuführen. Mit einem Dichterkollegen hatte ich ein noch kürzeres Projekt, Papierflieger genannt, das eher aus Frage und Antwort bestand, aber auch gerne gelesen wurde.
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Seit einigen Jahren habe ich die Sonntagstexte meines Blogs auch in die Kollektivblogplattform ‚Fisch und Fleisch‘ in Wien eingestellt. Auch dort hatte ich einen festen Leserstamm. Es gab einige Texte, die heftig diskutiert wurden, die viele hundert Leser und Kommentatoren hatten. Aber es herrscht dort in vielen Texten auch Einfalt, das meine ich nicht so sehr als Qualitätsbestimmung, sondern mehr als das Gegenteil von Vielfalt. Das ist immer unerfreulicher geworden, so dass ich mich ohnehin bald von dort zurückgezogen hätte. Ich lade meine dortigen Stammleser sehr herzlich ein, mir auf meinen eigenen Blog zu folgen.
Dort wird es in Zukunft nicht mehr die Sonntagskolumne geben. Ich habe vor, den brüssowBLOG von Facebook mit rochusthal.com zu vereinen, auch inhaltlich. Der kleine brüssowBLOG hatte eher kleine Texte, die oft von Alltagsbeobachtungen ausgingen. Diese Linie wird im neuen, vereinten Blog fortgesetzt, der gleiche Text erscheint also unter rochusthal.com und brüssowBLOG (bei Facebook). Die Linkversendung wird ebenfalls eingestellt, denn ich nehme an, dass es keine Internetbesucher mehr gibt, die nicht eine Suchmaschine finden können.
Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass mir meine treuen Stammleser erhalten bleiben, dass aber die jetzt kürzeren Texte auch neue und vielleicht sogar auch jüngere Leser anziehen werden.
Ich bedanke mich bei allen meinen Leserinnen (das ist die Mehrheit) und Lesern. Lesen Sie weiter unter rochusthal.com