Wie der Eistraum rasch zum Albtraum werden kann

dante1969

Jedes Jahr lockt die kalte Jahreszeit nicht nur viele Leute auf die fein präparierten Pisten sondern auch auf diverse saisonale Eislaufplätze, die sich besonders in Großstädten zunehmende Beliebtheit erfreuen. In Wien wächst der „Eistraum“ vor dem Wiener Rathaus von Jahr zu Jahr. Groß und Klein tummeln sich hier täglich in Scharen und schlittern lustig und fidel durch den Rathauspark.

Doch wie sieht es denn eigentlich mit der Verletzungsgefahr dabei aus?

Tja, ein Blick auf die Verletzungsstatistiken kann einem die Freude da ganz rasch verderben. Zu Öffnungszeiten des Wiener Eistraums merkt man in den Erstversorgungsambulanzen der Wiener Spitäler eine deutliche Zunahme an Patienten mit beim Eislaufen zugezogener Verletzungen. Handgelenksverletzungen überwiegen hier recht deutlich, allerdings sind auch Kopfverletzungen nicht zu vernachlässigen. Hier kommt es häufig zu Rissquetschwunden an Kopf oder Gesicht. Schlittschuhkufenverletzungen sind zwar zahlenmäßig in der Minderheit, können aber bis zur Amputation von Fingern führen. Hinzu kommt, dass diese saisonalen Eislaufplätze oft von Personen besucht werden, die 1-2 mal im Jahr Eislaufen und daher nicht in Übung sind. Der Verkauf von Alkohol an Ständen rund um die Eislaufplätze hilft sicher auch nicht, das Verletzungsrisiko zu reduzieren.

Studien zeigen vor allem, dass bei Eisläufern über 50 Jahren das Risiko für schwerere Verletzung deutlich höher ist als für jüngere Eisläufer, Brüche machen dabei den größten Anteil aus. Bei Kindern kommt es hingegen häufiger zu Schädelverletzungen.

Nun was kann man jetzt tun, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren? Nicht alkoholisiert eiszulaufen versteht sich eigentlich von selbst. Um die Anzahl der Handgelenksverletzungen zu reduzieren, empfehlen Ärzte das Tragen von Handgelenksstützen, wie sie beim Snowboarden oder Inline-Skaten verwendet werden. Speziell bei Kindern sollte das Tragen von Helmen ernsthaft in Erwägung gezogen werden, um das Risiko einer Schädelverletzung zu reduzieren. Dicke Handschuhe, am besten aus Leder können die Finger vor Kufenverletzungen schützen.

Die Möglichkeit, sich Helme und Handgelenksschoner vor Ort bei den Schlittschuhverleihen ausborgen zu können, wäre zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

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