Vor kurzem habe ich das Radfahren als ideale Fortbewegungsmöglichkeit für mich entdeckt. Man ist in einer angenehmen Geschwindigkeit unterwegs, kann Abkürzungen benutzen, die für Autos verboten bzw. unpassierbar wären, und findet so ziemlich überall einen gratis Abstellplatz. Nun schwinge ich mich also seit circa zwei Wochen jeden Tag aufs Rad und benutze eine Technologie, über die ich, wie mir aufgefallen ist, fast weniger weiß, als über den weitschichtigen Verwandten des Fahrrads – das Auto. Hier ein paar Facts von Historie bis hin zu Nachhaltigkeit für alle Fahrradfreudigen:
Zum geschichtlichen Hintergrund haben mehrere Nationen ihren Beitrag geleistet. Die ursprüngliche Idee haben wir aber mehr oder weniger einer Hungersnot in Deutschland zu verdanken: ein Fortbewegungsmittel ohne Pferde musste her. So wurde das erste Fahrrad, ein Laufrad, 1817 von Karl Drais, einem Deutschen, erfunden. Die Entwicklung führt uns weiter nach Frankreich zu Ernest Mechaux und dessen Vater Pierre, die dem Laufrad Kurbel und Tretpedal verpassten – ein Velociped war generiert worden. Um die Muskelkraft noch besser zu nutzen und die Sicherheit zu erhöhen, entwarf der englische Erfinder John Kemp Starley um 1884 das „Rover Safety Bicycle“, den Vorreiter unserer heutigen Fahr- und Motorräder.
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Natürlich hat das Fahrrad auch in Bezug auf Fitness einiges zu bieten. Bei durchschnittlicher Geschwindigkeit und einer Fahrtdauer von circa einer halben Stunde verbrennt der Körper zwischen 200 und 300 Kalorien. Um mein sportliches Gewissen zu beruhigen war das ja schon ganz hilfreich, jedoch lohnt es sich auch bei der umweltfreundlichen Komponente genauer hinzusehen. Es ist anzunehmen, dass ein gewöhnliches Fahrrad während seiner Lebensdauer so gut wie keine umweltschädlichen Dämpfe oder anderes freisetzt. Wie schaut es aber mit der Produktion aus? Eine Studie von Shreya Dave am MIT ergab, dass ein durchschnittliches Fahrrad bei der Herstellung ca. 240 404 g CO2 erzeugt. Eine hohe Zahl, scheint also viel zu sein. Tatsächlich aber wird bei der Produktion eines Kleinwagens wie dem VW Gold 33 Mal mehr CO2 freigesetzt. Zu beachten ist auch, dass ein Auto pro gefahrenem Kilometer weitere Emissionen in der Höhe von (im Falle eines VW Golf) 203 g CO2 verursacht. Umweltgewissen: beruhigt.
Nicht nur wegen seiner Umweltfreundlichkeit ist das Fahrrad heutzutage so beliebt. Vor allem in Städten, in denen die Wege kurz und Parkgebühren hoch sind, wächst der Fahrradanteil ständig. Zum Beispiel hält die bekannteste Fahrradstadt Europas, Amsterdam, laut des niederländischen Fietberaads ihre CO2-Emissionen unter anderem wegen des hohen Fahrradanteils niedriger als andere Städte Niederlands. Vor allem in Amsterdam scheint das Konzept aufzugehen, da die Arbeitsziele durchschnittlich in angenehmer Fahrrad-Entfernung liegen. Die Luftqualität in Feinstaubhochburgen wie Graz oder ähnlichen von Erhöhungen eingegrenzten größeren Städten würde also sicherlich vom täglichen Griff der Bewohner zum Fahrrad anstatt zum Auto profitieren.
Natürlich könnte an so manchen Fahrrad-Verkehrsregeln etwas verbessert, Wege begradigt oder die Anschaffung günstiger werden. Doch im Großen und Ganzen ist das Fahrrad zu meinem persönlichen Fortbewegungsklassiker geworden und ich werde mich am Montag wieder auf den Sattel schwingen. Fahr-well!