Eigentlich sollte man heute im 3. Jahrtausend über sexuelle Gewalt sprechen können ohne rot zu werden – rot aus schamhafter, lüsterner oder zorniger Erregung.
Scham für die ewig gestrigen Geschlechtsgenossen, mit deren zahlreichen sexuellen Fantasien man sich konfrontiert sieht, wenn man versucht, sachlich zu dem leidigen Thema Vergewaltigung Position zu beziehen: die meisten beziehen ihre „Sachkenntnisse“ ja aus Romanen, Filmen – also aus den Fantasien derer Autoren – oder der Gerichtsaalberichterstattung, und die bezieht sich meist auf die Verteidigungstaktik des Anwalts des Beschuldigten.
Da wird dann mit dem angeblich übergroßen Trieb des Täters argumentiert – aber den gibt es nicht, sondern nur Unbeherrschtheit, Machtgelüst und die Unwilligkeit und damit, weil nicht eingeübt, die Unfähigkeit, Widerstand zu respektieren. Oft heißt es auch, die Frau hätte mit kokettem Verhalten inklusive Kleidung „gereizt“ ... nur: gilt diese Ausrede auch, wenn Männer vergewaltigt werden? Immer mehr mutige Männer wagen es heute endlich, die ihnen widerfahrene Gewalt nicht schamhaft zu verschweigen, und das ist gut so – gegen Gewalt hilft nur Öffentlichkeit!
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Scham ist aber auch ein Schutzverhalten gegenüber der Lüsternheit derjenigen Männer, die sich an ihren geistigen Bildern zur Vergewaltigung delektieren und sich mit bösen Scherzen von ihrer Erregung entlasten. Sie solidarisieren sich damit mit den Tätern und ignorieren deren Drohungen, Schläge, Überfälle und ebenso die Schockstarre der Menschen, die auf zivilisiertes gesetzeskonformes Verhalten vertrauen.
Da wundert es nicht, wenn genau diese zornig werden, dass ihr Traumata nicht anerkannt werden, aber auch, dass die Richterschaft noch immer nicht sexuologisch geschult wird. (Gerichtssachverständige übrigens auch nicht.) So bleibt auch die Fehlinterpretation in vielen Köpfen, Frauen wollten ja Gewalt erleben. Sie ist längst widerlegt: Frauen wollen spüren, dass sie wirklich „gewollt“ werden – aber reife Männer, die eine Frau oder einen Mann wirklich „wollen“, pflegen zu werben und behutsam vorzugehen, wie wir wohl alle wissen.
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