Da mailt mich ein Mann an, der mich am Silvestertag in Ö 1 gehört hat, und beschwert sich über meine Aussage, Männer hätten es leichter, eine Partnerin zu finden (wegen des Frauenüberschusses), als umgekehrt, und überhaupt hätte ich gesagt, Männer würden Frauen „belästigen“ – dabei wisse man doch, dass sich mehr Männer suizidierten als Frauen ... und Frauen seien doch nur am Status des Mannes interessiert, selbst wenn sie keine Versorgung bräuchten, und wenn einer nicht stark sei, habe er keine Chance auf Unterstützung und sei außerdem selber schuld ...

Paul Watzlawick wusste: immer wenn jemand etwas von sich gibt, gibt er etwas „von sich“. Er meint dann, seine persönliche Erfahrung wäre eine allumfassende ... Nur: in der professionellen Arbeit zeigen sich die Tatsachen: ja, junge fesche arbeitsfreudige Frauen sind wählerisch geworden, sie brauchen nicht mehr warten, bis sie einer „versorgt“. Wenn sie aber nicht mehr jung und fesch sind, sieht es anders aus – im Gegensatz zu den alten Männern, die immer eine finden, die sie „nimmt“ – allerdings sind auch die Männer wählerisch und: sie schätzen sich selbst nicht realistisch ein. Zu jedem Topf gibt es den passenden Deckel, weiß der Volksmund, aber viele Männer suchen in der falschen „Deckellade“.

Da lob ich mir Toni Spiras Kuppelshow – da „sieht“ Frau, worauf sie sich einlässt. Umgekehrt suchen die meisten Männer, die auf weibliche Präsentationen antworten, ein Sexhäschen oder eine versorgende Mutti (wie ich aus vielen Gesprächen weiß), und etliche geben sich dann halt selbst das Fläschchen (voll Hochprozentigem).

Konkurrenz, wer einsamer sei, Mann oder Frau, zeigt nur den Neid und Fantasien und Vorurteile. Was fehlt, ist Realitätssicht und – Selbsterkenntnis.

Im Bild: Perners neues Buch "der einsame Mensch", Amalthea

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