Gedanken zur Buchmesse Leipzig 2016
Eine frischgebackene Autorin marschiert mit ihrem Erstlingswerk selbstbewusst in eine Buchhandlung und möchte den Geschäftsführer sprechen. Dieser signalisiert mit jeder Faser seines Körpers sein Bemühen, die Dame möglichst rasch wieder loszuwerden. Seine Mimik spricht Bände, während er das Buch als Daumenkino benutzt und die Seiten rasant durchblättert.
"Wissen Sie, nicht dass Sie mich falsch verstehen, aber Sie haben halt keinen Namen", sagte der Buchmensch von oben herab.
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Die Autorin ist irritiert-schließlich hat sie sich doch gerade mit Vor- und Nachnamen vorgestellt."Es lassen sich heutzutage nur mehr Bücher von bekannten Autoren verkaufen. Es sein denn, Sie werden in den Medien besprochen, sind Spitzensportler, Spitzenkoch oder ein Star."
Selbst für Schmankerln wie kostenlose Lesungen, Übernahme der Marketing- und Werbekosten etc. bleibt der gute Mann gänzlich unempfänglich. Er hat kein Interesse an einer unbekannten Autorin. Sein Entscheidungskriterium ist der Gewinn, den er mit einem Buch machen kann und diese Möglichkeit schließt er mit dieser "namenlosen" Autorin von vorn herein aus.
Diese Geschichte ist lediglich ein Beispiel von vielen. Wenn Sie sich jemals irgendwo als Künstler oder Künstlerin, als Berater oder freischaffender Kreative beworben haben, können Sie diese Szene der Autorin und des Buchmannes mit Leichtigkeit auf Ihr eigenes Betätigungsfeld übertragen.
Auf den ersten Blick erscheint diese Situation irgendwie verfahren: Wer bekannt ist, wird wohl kaum "Klinkenputzen" gehen und wer unbekannt ist, der bekommt keine Chance. Also muss irgendwo dazwischen der Schlüssel liegen, der das Tor zur Bekanntheit, zu einem "Namen", aufschließt. Diesen Schlüssel gilt es zu finden!
Der symbolische Buchmann ist nicht das Problem! Er erfüllt lediglich seinen eigenen Part in dem Spiel- und so gesehen ist sein Vorgehen durchaus nachvollziehbar und in Ordnung. Jammern, schimpfen, Frust und letztendlich Resignation "man hat eh keine Chance, deshalb lasse ich es einfach sein" bringen einem da auch nicht wirklich weiter.Die Aufgabe, vor der alle "Namenlosen" stehen, sobald sie diesen Zustand ändern möchten, lautet nicht: "Wie zwinge ich mein Gegenüber im Rahmen der österreichischen Rechtsordnung dazu, mein Projekt zu "kaufen"?", sondern:"Wie bringe ich die potenziellen Kunden und Kundinnen dieser Person dazu, nach meinem Projekt zu fragen?"
Die Erkenntnis, die Sie aus einer solchen urprünglich äußerst demotivierenden und mitunter sogar demütigenden Szene erlangen können, ist in Wahrheit unbezahlbar-wenn Sie sie nutzen!
Sie werden es schon geahnt haben. Ich war diejenige, die so
"naiv" (französisch naif = kindlich, ursprünglich)war und diese Erfahrung mit ihrem Erstlingswerk gemacht hat. Diese Erfahrung hat mich zu einer geänderten Fragestellung geführt:"Was muss ich tun, dass die Kundinnen und Kunden des Buchhändlers nach meinem Buch fragen?".
Daraufhin habe ich meine Verkaufsstrategie für mein erstes Buch geändert. Innerhalb von 6 Monaten verkaufte ich 1000 Stück. Ich habe zwar noch immer keinen "Namen", aber ich habe immerhin mit diesem Verkaufserlös mein zweites Buch finanzieren können, das ich in einem Verlag herausbringen konnte und dieses Jahr auf der Leipziger Buchmesser steht. Rucksackgeschichten - Anleitung zur Mutkompetenz
Die Erfahrungen, die ich bei der Vermarktung meines ersten Buches, Rucksackgeschichten - Anleitung zum Selbstcoaching gemacht habe, sind in einem Selbstcoaching Katalog eingeflossen, der inzwischen von vielen Menschen angefordert wird, die ebenso in "Erscheinung" treten wollen.
Ich möchte Ihnen Mut machen die Sache selbst in die Hand zu nehmen.
Ihre Ingeborg Berta Hofbauer Autorin und Gründerin der Marke Rucksackgeschichten