Armin Wolf twittert wie ein aufgeschrecktes Hendel. Es geht um die Erbschaftssteuer. Er findet, es sei eine gerechte Steuer, die ohnehin im größten Teil Europas eingehoben wird. Ich versteh das überhaupt nicht, kann mich in diese Art der Argumentation absolut nicht hinein denken.

Ich versuche es ganz einfach. Jemand arbeitet erfolgreich, verdient gut und zahlt dafür Steuern. Man kann darüber diskutieren, ob diese Steuern zu hoch sind, aber nicht, ob sie gerechtfertigt sind. Sie sind es ohne Zweifel. Unser Jemand verdient also nicht schlecht, sei es weil er tüchtig ist, fleißig, eine gute Idee hatte oder einfach Glück, das Richtige zur richtigen Zeit getan zu haben. Er verdient, zahlt seine Steuern und Abgaben und legt sich auch ein Vermögen an. Am Ende seines Lebens, in dem er also erfolgreich war, verdient hat und Steuern gezahlt hat und ein schönes Vermögen angehäuft hat, stirbt er und hinterlässt sein verdientes Vermögen seinen Nachfolgen.

Nun sind die Befürworter der Erbschaftssteuer der Meinung, dass diese Nachfolger aber nun ein Vermögen erwerben, ohne dafür etwas geleistet zu haben. Also, so argumentieren die Befürworter, müssen sie für den unverdienten Erwerb dieses Vermögens eine Steuer zahlen. Die Frage ist, inwiefern der Staat es verdient, einen Teil eines erarbeiteten, schon versteuerten Vermögens zu kassieren. Die Nachfolger sind wahrscheinlich Familienmitglieder oder Freunde, haben vielleicht am Erfolg des Unternehmens mitgearbeitet und haben in einem guten Verhältnis zu dem jenigen gestanden, der ihnen aus freien Willen sein erarbeitetes und versteuertes Vermögen hinterlässt.

Für mich bedeutet Erbschaftssteuer nichts anderes als ein "sich vergreifen" an Privatvermögen. Es ist Diebstahl. Der Staat sollte die Pflicht haben, das Eigentum seiner Bürger zu schützen, aber er versucht es zu stehlen, zu mindest die Befürworter der Erbschaftssteuer. Aber vielleicht bin ich ja viel zu naiv.