Anybody out there?
Keiner?
Ging mir ganz genauso, bis diesen Sommer:
Da begegnete ich auf einer Familienfeier dem Mann meiner Cousine, die in Arizona lebt. Ein tatsächlich "netter Kerl"(nicht im üblichen, abwertenden Sinn gemeint), dieser Steve.
Kein Vorzeige-, kein Salon-Intellektueller. Aber doof ganz sicher nicht. So gar nicht der Inbegriff des bösen Rassisten oder rednecks.
Bei dieser Begegnung bekam ich zu ersten Mal eine leise Ahnung vom Ausmass der Ablehnung von Seiten eines Durchschnitts-Amerikaners gegenüber dem Phänomen "Hillary Clinton": opportunistisch bis zur Verlogenheit -- "Wenn sie glaubte, die Stimmen des Ku-Klux-Klans zu brauchen, würde sie noch heute mit einem brennenden Kreuz die 5th Avenue runterfahren..." -- bestens verbandelt bis zur Grenze der Korruptheit mit all denen, die schon immer die Fäden ziehen.
"I`m not sure, if Mr. Trump always has the right answers. But at least he poses the right questions. Questions, that haven`t been asked for too many long years. When I`ll vote for him, I`ll vote against Clinton", so Steve.
Hierzulande wurde Frau Clinton ja als Lichtgestalt, sozusagen 3. Amtszeit des ebenfalls glorifizierten Obama gezeichnet. Unisono.
Und dass all die, die sie nicht wählen würden, sowieso Verlierer, Deppen, Unterbelichtete, alte weisse Männer, somit schon fast auf dem Friedhof wären.
"Wir machen uns die Welt, so wie sie uns gefällt."
(Grafitti)
Und jetzt das.
Bei all dem Katzenjammer mit dem kindischen "Typisch Ami", "Geballte Blödheit", "Gibt`s nur in Amerika" gibt es aber doch auch anderes
-- zu hören:
Unbedingt anhören.
-- oder zu lesen. Wortgewaltig, klug, ironisch:
http://www.nzz.ch/feuilleton/aktuell/nassim-nicholas-taleb-die-wohlwissenden-ld.128349
PS: Und wenn Trump jetzt zu den eher weniger Glücklichen auf dieser Welt gehört?
Die Agenda von Trump heisst schlicht "Trump". Als solcher wollte er es sich und aller Welt zeigen, und president WERDEN . President SEIN eher weniger.
Jetzt warten 4 lange Jahre...