Die AfD-Frontfrau hält den Islam für unvereinbar mit dem Grundgesetz -- erwartbar schäumt die offizielle Politik.

Unter tunlicher Vermeidung des Kerns des Problems:

Natürlich garantiert das Grundgesetz jedem das Recht, auf die Frage "Wie eigentlich hältst Du es mit der Religion?" so, so, oder so zu antworten. Im Zweifel übrigens auch mit "Gar nicht", sodass "Religionsfreiheit" eben auch "Freiheit von Religion" bedeuten können muss. Soweit, so klar.

Was aber, wenn sich Religion dezidiert als politisch definiert und versteht?

Wer bestimmt/entscheidet in der Konkurrenz "göttlicher Gebote" mit säkularen Grundwerten?

Man muss kein "Islamhasser" sein, wenn man diese Frage zumindestens zulässt, denn: "Der Islam ist politisch -- oder er ist nicht", so Khomeini. Khomeini ist sicher nicht d e r Islam, aber genauso sicher auch keine Randfigur.

(Leider) "wunderbar" bezeichnend für das Niveau(?) linker "Kritik" der aktuelle Beitrag der religionspolitischen Sprecherin der "Linken", Christine Buchholz in dieser Sache:

Nicht Minarette, Schleier oder Muezzinrufe seien das Problem in Deutschland, "sondern der Rassismus gegen eine religiöse Minderheit."

Aufgrund der inflationären Anrufung der Vokabel "Rassismus"* fällt es kaum noch auf, aber:

Wer eigentlich denkt hier rassistisch?

Rassische Merkmale definieren sich, für den Rassisten allemal, über die Wahrnehmung des Anderen als "anders";

und zwar u n v e r ä n d e r b a r anders:

Einmal "Jude", immer "Jude", einmal "Neger", immer "Neger", so einer der Grundsteine des Fundaments rassistischen Denkens.

Religion hingegen ist ein Attribut, das entweder mehr oder weniger (un-)reflektiert übernommen oder gewählt wurde.

Genauso kann man eine solche Zugehörigkeit (auch wenn es Religionen gibt, in denen das apodiktisch/a priori nicht vorgesehen ist) jederzeit nach eigenem Dafürhalten ändern.

Wenn man denn von einem Menschenbild ausgeht, in dessen Mitte die Vision eines reflektierten, selbstbestimmten Ichs steht.

Wenn jemand wie Frau Buchholz, nur stellvertretend für die Position des Gros`der Linken (mit oder ohne Anführungszeichen), Religion hingegen als etwas fest in eine bestimmte Gruppe Eingebautes ansieht, "den" Araber -- einmal "Araber", immer "Araber" -- also nur dann als "richtigen" ansieht, soweit er sich zum Islam bekennt, wenn sie also folgerichtig die Kritik (oder auch ein Ressentiment) an/gegen eine/r Religion als "Rassismus" empfindet:

Wer eigentlich denkt da in(im "besten" Sinne des Wortes) rassistischen Kategorien?

___________

*Zur Allgegenwärtigkeit des Vorwurfs des Rassismus siehe auch Detlev Claussen "Was ist Rassismus?":

Claussen gilt der ideologische Antirassismus als "Kümmerform von Gesellschaftskritik", und das allzeitige Beklagen von Rassismus dient eher der Bestätigung der eigenen "antirassistischen" Weltsicht, als dass es Hilfsmittel anbietet zur Beschreibung -- und damit der möglichen Veränderung(!) -- der Wirklichkeit.

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Grummelbart

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Marian Eisler

Marian Eisler bewertete diesen Eintrag 19.04.2016 18:47:46

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