Gerade eben gehört auf Deutschlandradiokultur:
"Dämonisierung von Künstlern als "Landesverräter"" von Lissy Kaufmann.
Und ein Brief dazu:
betr.: "dämonisierung von künstlern als "landesverräter""/lissy kaufmann 20.4.
guten tag,
....gerade gehört beim autofahren, und sicherheitshalber nochmal nachgelesen auf Ihrer site:
ein paradebeispiel für dämonisierung, in der tat.
aber eher der von israel.
hat man doch am ende des beitrags sehr wenig stichhaltiges erfahren, z. b.: wer ist diese ominöse gruppe, die sich öffentlich gegen bestimmte künstler positioniert? fast bleibt der eindruck, es könnte die "böse" regierung von netanyahu dahinter stecken, die wird ja heftig und pflichtschuldigst attackiert.
ansonsten geht der informative gehalt gegen null, was des langen und breiten beschrieben wird, ist das "beleidigtsein" einer sängerin, weil man die botschaft ihrer lieder nicht so recht teilt.
was bleibt an konkretem, sind hässliche tiraden auf facebook....oh je:
sicher sehr bedauerlich, aber wo bitte, in welchem land, zwischen welchen politischen lagern läuft sowas auf "face" anders ab? etwa hierzulande??
dann: eine demo zum "empfang" am flughafen:
mag ja sein, dass man da inhaltlich anderer meinung ist, aber was macht denn ein künstler anders, als sein statement in der öffentlichkeit kundzutun, und es damit eben auch denen zuzumuten, die anderer ansicht sind?
trotzdem "folgerichtig" die zwischenüberschrift, also Ihre behauptung:
"einschränkung der meinungsfreiheit in israel".
soweit, so schlimm, nur:
beim lesen des weiteren textes erfährt man nichts, was diese behauptung untermauern würde; nur, dass es aufgrund der vorherrschenden öffentlichen meinung dem künstlerischen fortkommen nicht förderlich sei, sich jenseits des "mainstreams" zu äussern....
wo bitte, in welchem politischen und gesellschaftlichen kontext wäre das irgendwo anders??
und wer nimmt sich das recht, die mehrheit in israel(und das ist gerade die der jungen Leute) dafür zu verurteilen, dass sie schlicht keine perspektive mehr sieht in den linken visionen ihrer elterngeneration eines friedlichen zusammenlebens, nach jahrzehnten der erfahrung, dass immer dann, wenn vom frieden die rede ist, nur noch mehr raketen/attentate kommen/sich ereignen?
was bleibt, ich möchte mal behaupten: bleiben s o l l , ist der eindruck, dass es ganz schlimm sei in israel.
passt ja auch zeitlich gut, ein solcher beitrag, genau einen tag, nachdem in jerusalem zwei busse (mit menschen drin und drumherum)abgefackelt wurden....
mit unverständnis
christoph linge
ps:
nicht als billiges "tit for tat":
ich bin in froher erwartung Ihres beitrags demnächst über künstler "von der anderen seite", die sich gegen messerattacken gegen einzelne, gegen deren offizielle bejubelung, gegen die vision "palestine will be free - from the river to the sea" stellen.
ich bin neugierig......
