In den letzten Tagen haben mich immer wieder Fragen erreicht, wie man "gute Bücher" schreibt ...
Ehrlich gesagt, damit bin ich etwas überfordert, denn ein Buch erzählt eine Geschichte und ob die ankommt oder nicht, das liegt ja im Auge des Lesers.
Manche finden Stephen King cool, anderen lehrt er das Gruseln, zum Beispiel.
Was gut ankommt, sind Liebesgeschichten. Aber auch Sex sells. Da beide Genre nicht zu meinen Bevorzugtem gehört, kann ich dazu keine Ratschläge erteilen. Was das Ganze auch so schwer gemacht hat, ist dieser Hype um das Selfpublishing. Das hat den Buchmarkt zerstört, weil jeder seinen Kram auf den Markt werfen kann und was ich da bereits so lesen konnte ... Oft hatte ich mich gefragt: Wie um alles in der Welt ... Aber lassen wir das.
Die Zeiten Hemmingways sind vorbei und selbst Claudia Roth von den Grünen gibt ihren Hirnschmalz zum Besten.Oder Heiko Maas.
Desweiteren wachsen derzeit Schreibratgeber wie Pilze aus dem Boden. Mit allerlei dämlichen Vorschlägen. Man findet immer eine Marktlücke, selbst wenn die noch so unbrauchbar wie ein Kropf sind, denn eines ist klar: Entweder man wurde zum Geschichtenerzähler geboren oder nicht. Da helfen auch keine Morgenseiten zu schreiben, oder innere Schweinehunde zu bekämpfen. Geschichtsaufbau und Charaktere hat man im Kopf, da muss ich keine extra Clipboards für anlegen. Ich mache das so: Zuerst habe einen Titel im Kopf und darum wickelt sich die Geschichte.
Es soll auch Romanautoren geben, die schreiben erst mal alles in ein Heftchen via Bleistift und tippen das dann ab.
Und dann sind ja da noch die ach, so gefürchteten Schreibblockaden! Ich kann nicht aufzählen wie viele Ratschläge ich dazu schon gelesen habe. Man soll sich zwingen, wenigsten eine Seite zu schreiben ... ja, meine Güte, wenn es doch nicht geht! Eine Schreibblockade ist nichts Schlimmes, im Gegenteil - sie ordnet die Synapsen. Sie hinterfragt, ob das alles so stimmig ist, wie ich es fühle.
Dauert sie aber länger als drei Wochen, dann sollte man sich überlegen, ob es nicht doch sinnvoller wäre, etwas Neues anzufangen und das alte Manuskript erst mal in die unterste Schublade zu verbuddeln.