Ball im Arsch......

Während die Autorin diese Zeilen schreibt, hat sie einen Ball im Arsch.

Gut, das Wort "Arsch" ist von der Ausdrucksweise her jetzt nicht gerade von der feinen Sorte, aber literarisch absolut legitim - hat doch schon Goethes Götz v. Berlichingen ganz ungeniert dieses Wort in seinem berühmten Zitat verwendet.

Ich sinniere also über dieses Wort und dessen Herkunft, währenddem sich der Ball immer tiefer schiebt; gnadenlos und sehr bedächtig....

Das Wort "Arsch" kommt laut Internetrecherche aus dem Indogermanischen ´orso-s´,und bedeutet "Hinterer", das hethitische Wort dafür lautet ´árras´und die Griechen bezeichnen das Hinterteil ´orros´

´Fein´, denke ich mir - ´wieder was gelernt´.

Ein Gefühl von Feuchtigkeit stellt sich ein - warm, und etwas unangenehm.

Meine Recherche liefert mir ausserdem den Hinweis, dass das Wort Arsch vor allem im bayrisch/österreichischen Raum meist vulgär benutzt wird ´orsch´oder auch ´oasch´ .Im schwäbischen grüßt man sich nett mit "Leck mich am Arsch", in der Schweiz klingt das Wort - wie alles andere übrigens auch - etwas niedlicher; dort sagt man "Füdi", oder auch "Füdli".

Zu dem Gefühl der Feuchtigkeit kommt jetzt auch noch ein Kauen dazu; Zähne arbeiten sich langsam aber sicher durch den Stoff meiner Hose.

Unverdrossen arbeite ich mich indessen weiter durch die grenzenlosen Welten des Webs und erfahre, dass Wolfgang Amadeus Mozart 1782 einen sechsstimmigen Kanon schrieb, mit dem schönen und stimmigen Titel "Leck mich am Arsch", mein großes Idol Willhelm Busch verfasste anno 1872 sein schlechtestes Gedicht, dass sogar einen Gerichtsprozess nach sich zog. Der Titel des Gedichts: "Die Katze aus der Nachbarschaft" handelt von einer Katze und einem "Arschgesicht" und das Lesen dieses Gedichtes überzeugt mich davon, das die schlechte Kritik durchaus berechtigt und angemessen ist.

Das Kauen nimmt kein Ende und mein Stuhl rollt langsam mit mir vom Bildschirm davon. Selbigen energisch zurechtrückend entlocke ich dem Internet, dass Johann Wolfgang von Goethe ein kleines, aber feines Briefgedicht an seinen Freund Friedrich Wilhelm Gotter schrieb: "Und bring´, da hast du meinen Dank // Mich vor die Weiblein ohn´ Gestank // Musst alle garst´gen Worte lindern //  Aus Scheißkerl Schurken, aus Arsch mach Hintern // Und gleich´ das Alles so fortan // wie du´s wohl ehmals schon getan"

Ein Ruck geht durch meinen Stuhl und ich finde mich in der Mitte des Raumes wieder - weit weg von den Tasten, die meine Finger eben noch berührten.

Ich greife endlich nach hinten und ziehe einen völlig durchnäßten Tennisball aus meinem ARSCH, den mir meine Hündin  - wie jedesmal, wenn ich am Computer sitze - dort hineingestopft hat und halte ihn ihr vor die Nase.

"Weißt du eigentlich", sage ich zu dem glücklich wedelnden Teil, das sich erwartungsvoll vor mich hinhockt - wissend, dass es wieder einmal gewonnen hat, "dass du ein Banause bist, der an Lästigkeit kaum zu überbieten ist?!?" Mein großes, schwarzes Monster signalisiert mir - noch immer schweifwedelnd - dass ihr das eigentlich am Arsch vorbeigeht und fordert mich auf, den Ball endlich zu schmeißen. Seufzend gehorche ich also dem Befehl und wende mich wieder den Tasten zu.

Keine fünf Minuten später, währenddem die Autorin noch immer an diesen Zeilen schreibt, hat sie einen Ball im Arsch und denkt, - während sich die Zähne wieder einmal in ihren Hosenboden hineingraben -  dass dieses Wort nicht nur literarisch legitim ist......

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bianka.thon

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