Gegen die Welle - Eine unfassbare Tsunamigeschichte

26. Dezember 2004: Um 07:58 Ortszeit ereignet sich im indischen Ozean ein gewaltiges Seebeben mit der Magnitude von 9,1 nach Richter. Das Epizentrum liegt 85km vor der indonesischen Insel Sumatra. Es ist das drittstärkste Erdbeben, dass man je verzeichnen wird. Die darauffolgenden Tsunamis verwüsten sämtliche Küsten, die in ihrer Reichweite liegen. 230.000 Menschen sterben, über 110.000 werden verletzt, mehr als 1,7 Millionen Küstenbewohner rund um den indischen Ozean werden obdachlos, Tausende sind vermisst.

Auf Sri Lanka verbringt das Wiener Ehepaar Elisabeth Guggenbauer und Helmut Voitl ihren Urlaub in der Hafenstadt Beruwala, die berühmt für ihre Traumstrände ist, als der Tsunami über sie hereinbricht. Ihr eigenes Leben können sie mit Müh und Not retten, aber alleine auf Sri Lanka mussten an jenem unglückseligen Tag 38 000 Menschen sterben, eine halbe Million wurde obdachlos. Das Ehepaar beschließt angesichts der unfassbaren Not, der Zerstörung und des Elends, das sich ihnen darbot, ihren Urlaub zu verlängern und zu helfen.....

In der Nähe Beruwalas liegen zwei Dörfer: Paranakady - ein buddhistisches Dorf - und Maradana, das von Muslimen bewohnt wird. Beide Ethnien leben seit vielen Generationen in freundlicher Nachbarschaft und Koexistenz. Als der Tsunami hier zuschlägt, werden sie beinahe zur Gänze zerstört. Helmut Voitl und Elisabeth Guggenberger fassen den Entschluss, die Häuser der Menschen wieder aufzubauen, um das unermessliche Leid dieser Familien ein wenig zu lindern. Sie vernetzen sich mit Freunden, gründen die Stiftung "Give Hope - Hoffnung geben" und sammeln Spenden in der Höhe von nicht weniger als 900 000 Euro.

Da die Regierung einen Neu/Wiederaufbau im Katastrophengebiet verbietet, planen sie den Kauf eines Grundstücks, um die nachbarschaftlichen Dörfer wieder aufzubauen.

Was aber ursprünglich als spontan-humanitäres Hilfsprojekt gedacht war, das von diesen beiden aussergewöhnlichen Menschen in Bewegung gesetzt wird, entwickelt sich allmählich zu einem zwei Jahre währenden Albtraum, in dem Elisabeth Guggenberger und ihr Team aus Helfern mitsamt dem Projekt zum abartigen Spielball politischer Interessen werden. Nationale und religiöse Kräfte drohen das ehrgeizige Projekt scheitern zu lassen - der Konflikt wird hauptsächlich durch einen ortsansässigen bhuddhistischen Mönsch geschürt - dessen Gebaren an die unseligen Motive Hitlers erinnern.  Nur durch hartnäckige Beharrlichkeit, Engagement und vielen Helfern erreichen die Beiden schließlich ihr Ziel: Es gibt fast hundert neue Häuser für 500 Menschen.

10 Jahre nach der Katastrophe besuchen sie "ihre" Dörfer noch einmal - und erleben (nocheinmal) hautnah, dass nicht Politik und Religion die wahren Werte der Menschlichkeit ausmachen, sondern Wertschätzung, Freundschaft und Respekt füreinander.

Elisabeth Guggenberger und Helmut Voitl (beides Filmemacher) dokumentierten die Ereignisse in einem sehr persönlichem "Filmtagebuch", in dem immer wieder der "Sinn und Zweck" ihres Engagements in Frage gestellt wurde und der eigentlich nur SO zu beantworten sein müsste (und wurde): MENSCHLICHKEIT kann niemals eine Frage von Ethnie, Toleranz, Religion, Politik, oder sonst einem machtgeilen Hirngespinst sein.....

Link: "Gegen die Welle - Eine Tsunamigeschichte"

http://www.ardmediathek.de/tv/tag7/Gegen-die-Welle-Eine-Tsunami-Geschicht/WDR-Fernsehen/Video?documentId=25064296&bcastId=7543394

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Kristallfrau

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