In letzter Zeit erreichen mich vermehrt Anrufe von verstörten Hundehaltern, deren Lieblinge urplötzlich seltsame Krankheitssymptome zeigen. Die Tiere hören auf zu fressen, erbrechen und haben wässrigen Durchfall. In manchen Fällen kommt es auch zu Krämpfen und schnellem Atmen (Hecheln). Oft ist sowohl im Erbrochenen, als auch im Kot Blut zu sehen und alle Hundehalter schwören Stein und Bein, dass der Hund nichts Verbotenes gefressen hat. Der Besuch beim Tierarzt zeigt in der Regel keine organischen Auffälligkeiten und der Hund wird meistens mit einer Magen-Darm-schonenden Diät wieder nach Hause geschickt.

Die Ursache des Problems ist das Streusalz auf unseren Straßen. Dieses besteht zum größten Teil aus Kochsalz, wird aber mit Frostschutzmitteln, wie z.B. Ethylenglycol versetzt. Der Stoff schmeckt süßlich und verführt so manchen Hund, davon zu kosten. Im schlimmsten Fall können schwere Nierenschäden die Folge sein.

Gerade in den Städten, wo viel gestreut wird, stapft der Hund oftmals förmlich in Pfützen von Streusalz - und selbst wenn der Hund kein "Schneefresser" ist, hat er das Bedürfnis, sich nach dem Gassigehen sauber zu lecken und nimmt somit die Giftstoffe auf.

Zudem machen das aggressive Salz und der Streusplit die Ballen des Hundes rissig und wund. Der Hund beginnt plötzlich zu humpeln, möchte oft gar nicht mehr weitergehen und je mehr er dann an seinen Ballen leckt und knabbert, umso schlimmer wird es. Es entstehen Entzündungen, deren Behandlung schmerzhaft und langwierig ist.

Viele Hundehalter erkennen die quälende Belastung für die Hundepfoten oft nicht und unterschätzen die Gefahr, die sich im Winter für ihre Lieblinge ergibt. Was kann man also tun, um seinen Hund vor Streusalz und Split zu schützen?

Im Falle einer Vergiftung: Damit sich der Giftstoff nicht im Magen aufspaltet (Resorption), sollte man dem Hund sofort Kohletabletten verabreichen und den Tierarzt aufsuchen. Hierbei sollte man erwähnen, dass Streusalz die Ursache sein könnte, wenn der Hund sonst nichts aufgenommen hat.

Vor dem Gassigehen: Wer an stark gestreuten Straßen mit seinem Hund unterwegs ist, sollte davor die Pfoten mit Melkfett oder Vaseline eincremen. Es schützt größtenteils vor dem aggressiven Salz und hält die Ballen elastisch. Alternativ dazu können auch schützende Schuhe verwendet werden.

Nach dem Gassigehen: Ist keine Möglichkeit vorhanden, dass sich der Hund in sauberen Schnee die Pfoten reinigt, empfiehlt es sich, die Pfoten in lauwarmen Wasser zu reinigen und danach gut abzutrocknen. Auch hier ist ein Eincremen anzuraten. (Trockene Zimmerluft ist auch für Hunde eine Belastung!)

Langhaarigen Hunden sollte man im Winter die Haare zwischen den Zehen und an den Beinen kürzen, um eine Bildung von Eisklumpen zu vermeiden. Diese sind schmerzhaft und bewegen den Hund dazu, sie abknabbern zu wollen - ein Teufelskreis!

Eines sollten wir nicht vergessen: WIR schützen uns im Winter durch warme Socken und festes Schuhwerk - der Hund hat diese Möglichkeit nicht!

In diesem Sinne wünsche ich allen Hundefreunden unbeschwerte Winterfreuden und viel Spaß beim Gassigehen!

6
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Sachenmacher

Sachenmacher bewertete diesen Eintrag 23.01.2017 11:01:06

Spinnchen

Spinnchen bewertete diesen Eintrag 26.01.2016 14:02:23

Daniela Noitz

Daniela Noitz bewertete diesen Eintrag 22.01.2016 16:37:45

anti3anti

anti3anti bewertete diesen Eintrag 22.01.2016 15:06:28

fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 22.01.2016 12:17:19

Darpan

Darpan bewertete diesen Eintrag 22.01.2016 04:37:47

10 Kommentare

Mehr von Sabine Altmann