Als ich noch klein war, verbrachten meine Eltern - insbesondere mein Vater - sehr viel Zeit damit, uns Kindern den richtigen Umgang mit der Natur und den Menschen beizubringen.
Ich erinnere mich an eine Episode, als wir uns mit Gurkengläser, in die wir vorher Gras und Blumen getan hatten, auf die Jagd nach Käfern, Hummeln, Bienen und Schmetterlingen machten. Sowohl meine Mutter, als auch mein Vater fielen aus allen Wolken, als wir mit den darin eingesperrten Tieren zurückkamen. Nach einer geharnischten Standpauke nahm sich mein Vater viel Zeit, um uns den Kreislauf der Natur zu erklären und auch, dass jedes Tier seine Existenz zurecht hat. Uns wurde ebenso beigebracht, man müsse sich vor keinem Tier ekeln - d.h. mir ist die (meistens anerzogene) Angst vor Spinnen, Schlangen, Fledermäusen, etc...völlig fremd.
Die Natur SEHEN, ENTDECKEN und auch beGREIFEN, das hatte für meinen Vater oberste Priorität. Stundenlang lagen wir beispielsweise bäuchlings im Wald und beobachteten einen Ameisenhaufen......
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Mein Vater starb, als ich 11 Jahre alt war - ein Verlust, den ich bis heute nur schwer verkraftete, aber seine Lektionen sind mir bis heute Regelwerk.
Nun lese/höre/sehe ich mit immer mehr mit Entsetzen, dass es Kinder gibt, bei denen irgendetwas falsch läuft. Kinder und Jugendliche quälen Tiere in einem Ausmaß, dass man eigentlich nur von Serienkillern erfährt, wenn diese endlich gefasst werden. Natürlich wäre es unangemessen, in jedem tierquälenden Kind gleich einen Serienmörder zu sehen - aber die steigende Tendenz dazu macht schon sehr nachdenklich. Kinder, die einen Igel tottreten, Frischlinge quälen, einen Dackelwelpen mit der Axt zerstückeln, Schwäne mit Pfeilen abschießen - man muss sich also schon die Frage stellen: Was ist mit unseren Kindern los?
Es ist natürlich Fakt, das sehr viele Eltern nicht so viel Zeit mit ihren Kindern verbringen (können), wie es eigentlich sein müßte, einfach, weil der Lebens/Arbeitsumstand dies nicht erlaubt. Auch ist es Fakt, das der Staat heutzutage einen Großteil der Erziehung übernimmt - durch KITA, Hort, Ganztagsschulen, Internate, etc.... Viele Familien ringen um ihre Existenz, es wird wenig mit den Kinder unternommen, der elterliche Ansprechpartner ist eine aussterbende Spezies. NUR: Der Staat als Erzieher scheint mir wenig adäquat zu sein, hinsichtlich der individuellen Erziehung eines Kindes und Jugendlichen - wie steigende Zahlen völlig überforderter Lehrer und Kindergärtner beweisen.
Es erscheint mir auch einfach, die Schuld an der zunehmenden Verrohung unserer Kinder alleine auf die Eltern zu schieben, denn auch der Staat hat mit seinem völlig überholten Bildungssystem seinen Anteil daran. Wie kann es sein, das Kinder an Burnout und/oder unter Mobbing leiden müssen? (eine Entwicklung übrigens, die in den 80ern begann). Warum sprechen Lehrer nur mehr in der Art mit Schülern, als wären sie "Dinge" und keine Menschen? (Was in meiner Schulzeit schon begann) Warum wird mehr Wert aufs politisch korrekte "GENDERN" gelegt, als auf den natürlichen Umgang mit Mensch und Natur?
Es muss sich meines Erachtens nach einiges ändern, sowohl von staatlicher Seite aus, was Eltern, Kinderbetreuung und Arbeit betrifft, als auch die Eltern selbst betreffend, die ihre Kinder oft genug dankbarst in den "Händen" von Videospiel & Co belassen.
Unsere Kinder sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft - verrohen unsere Kinder, dann kann es ergo um unsere Gesellschaft nur schlecht bestellt sein......