Künstliche Intelligenz ist überall zu finden. Bis in die klassischen Brettspiele sind die lernfähigen Computerprogramme mittlerweile vorgedrungen. Als erstes Spiel seiner Art, dass KI mit dem herkömmlichen Spiel verbindet, ist Anfang 2024 “Pictionary Vs. KI” auf den Markt gekommen. Bei dem lustigen Schnellzeichenspiel muss in dieser neuen Version die KI die menschlichen Skizzen interpretieren. Herausforderungen sowohl für die Künstler aus Fleisch und Blut wie auch für die KI erhöhen die Schwierigkeit nach Wunsch.
Dass lernfähige Computer den Spielespaß und zugleich den Lernrpozess unterstützen können, ist dabei allerdings nichts neues. Den Anfang machten Schachcomputer, die bereits in den 1990er Jahren die weltbesten menschlichen Spieler schachmatt setzen konnten. Die ersten entsprechenden Programme gehen bis ins Jahr 1953 zurück, als unter anderem der heute als Vater des Computers gefeierte Mathematiker Alan Turing einen Softwarealgorithmus entwickelte.
Entscheidungen treffen und aus Fehlern lernen ist für die KI genau wie für die Menschen dabei ausschlaggebend, nur dass das Elektronengehirn blitzschnell riesige Datenmengen analysieren kann.
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Doch auch im Hintergrund ist KI ein wichtiger Teil der Spielewelt geworden. Online-Poker und andere Kartenspiele setzen schon längst auf KI, um die Zocker zu unterhalten. Weil diese Spiele genau wie Schach auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten basieren, im Gegensatz zum Schach aber nur ein Bruchteil der Informationen offen vorliegt, kommt vor allem beim Poker der psychologische Faktor hinzu.
Der wiederum favorisiert im Normalfall die Zocker aus Fleisch und Blut, eben weil nicht jede Handlung von reiner Logik diktiert wird. Während die leistungsfähigste KI die sich abzeichnenden Verhaltensmustermit genügend Daten genauso wie ein menschlicher Zocker analysieren kann, ist im Gaming überwiegend schwache KI im Spiel, um die Chancengleichheit zu wahren.
Wo die schlaue Software in erster Linie zum Tragen kommt ist bei der Prävention von Betrug, aber auch Suchtgefährdung. Auffällige Manöver werden blitzschnell registriert und geflaggt.
Im Entwicklungsprozess von neuen Games hat sich KI ebenfalls als wichtiges Hilfsmittel entpuppt. Die lernfähigen Programme tragen seit Jahren dazu bei, dass die Fußballsimulation FIFA auf dem neuesten Stand bleibt und den Spielern Jahr für Jahr ein verbessertes Erlebnis mit spannenden Funktionen bietet. Dank Machine Learning bewegen sich zum Beispiel die Spieler fast so wie die echten Kicker auf dem grünen Rasen.
Selbst das epischste Game ist nur so gut wie die Grafik. Hier trägt KI dazu bei, dass die Prozessoren in den Spitzen-Chips sich intelligent an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Als Tester ist KI ebenfalls im Einsatz. Während menschliche Tester vor dem Erscheinen neuer Games unter anderem den Spaßfaktor und die optische und akustische Qualität auf die Probe stellen, ist KI leichter imstande, Dauertests durchzuhalten, um eventuelle Bugs zu finden.
Spiele mit gewaltigen Mengen an möglichen Entscheidungen bieten schier endloses Entertainment. Doch um etwa ein Spiel wie “No Man’s Sky” zu entwickeln, bei dem Billiarden von Planeten auf Entdeckung warten, muss KI-Unterstützung her, um all diese Planeten überhaupt zu kreieren.
Je öfter ein Taktik-, Strategie- oder anderes Spiel gezockt wird, desto besser werden die meisten Gamer. Damit die Herausforderung nicht nachlässt und Langeweile aufkommt, setzen Softwareschmieden wie bei “Metal Gear Solid V: The Phantom Pain” auf lernfähige Gegner. KI sorgt dafür, dass die Zocker es mit künstlichen Opponenten zu tun bekommen, die nicht nur bei jedem Angriff anders agieren, sondern zugleich das Verhalten der menschlichen Spieler analysieren. Jeder Spielzug liefert ihnen neue Informationen, so dass die eigene Strategie mindestens genauso viel Flexibilität erfordert.
Die Entwickler von “Forza Horizon 5” setzen auf ein neuronales Netzwerk, um die Fahrdaten der Spieler in Echtzeit auszuwerten. Dadurch können Fahrsituationen vorhergesagt werden und die anderen, KI-gesteuerten Fahrer können entsprechend ihre Taktik anpassen. Um dennoch fair zu bleiben, wird das Niveau der KI stets an das des Zockers angepasst.
Absichtlich von den menschlichen Köpfen hinter den intelligenten Programmen eingebaute Grenzen sind nicht nur im Gamingbereich wichtig. Ein weiterer potenzieller Schwachpunkt sind auch die bewusst oder unbewusst eingebauten Vorurteile, weil die KI allesamt nur von den Informationen lernen können, die ihnen im Training zur Verfügung gestellt werden.
Wie sehr und in welchen Bereichen die Leute in Deutschland bereit sind, KI zu vertrauen, variiert sehr stark. Wenn es um von ChatGPT und ähnlichen Sprachprozessoren erstellte Medieninhalte geht, überwiegt das Misstrauen. Obwohl die Programme darauf trainiert sind, unter anderem riesige Mengen an Text, Bildern, Musik und mehr auf Datenmuster zu untersuchen und diese zu interpretieren, sind Fehlanalysen keine Seltenheit. Das gilt für die neueste KI genau wie für die Chatbots, die fast überall im Kundenservice der erste Ansprechpartner sind.
Wenn es hingegen darum geht, bei “Pictionary Vs. KI” oder Kartenspielen die Software zu schlagen, sind Schwachstellen in der Technologie hochwillkommen. Künstliche Intelligenz ist überall zu finden. Einen Unterschied macht die Antwort auf die Frage, in welcher Form und wofür sie eingesetzt wird.