Man möge denken, die aktuelle Flüchlingskrise beschäftige die Menschen am meisten. Aber die mannigfaltigen Diskussionen über die Benutzung einer geschlechterneutralen Sprache stehen nach wie vor ebenso im Fokus unserer Geschehnisse.
Viele Mitbürger Österreichs finden die Idee eines gendergerechten Formulierens gar nicht so abwegig. Doch ich denke, dass ich im Namen vieler Österreicher sprechen darf, wenn ich behaupte, dass viel Aufregung um nichts gemacht wird.
Auch wenn nun überall gegendert werden sollte, die Rolle oder beziehungsweise die Stellung der Frau wird dadurch keinerlei Verbesserung in ihrem Dasein verspüren. Nach wie vor werden Männer in vielen Bereichen höherrangiger behandelt - und nicht zu vergessen seien die Gehaltsunterschiede, die auch durch den Genderwahn sich an keiner Modifizierung unterziehen müssen. Nicht die noch vorhandenen "Mann-Frau-Unterschiede" sind das Bedauerlichste, sondern eher die Tatsache, dass anscheinend viele am Mars wohnen und denken, eine kleine Änderung im Sprachgebrauch könne die Ungerechtigkeiten gar verschwinden lassen.
Das einzige, was sich dadurch ändert? Paar belanglose, angehängte Buchstaben am Ende eines Wortes und die Laune der Österreicher, die in diesen Zeiten sowieso schon den Tiefpunkt erreicht hat.