Ein armer Dichter saß in seiner Kammer.
Er hatte viele abgebrochene Bleistifte vor sich liegen und er schrieb einen Roman auf die Rückseiten unbezahlter Rechnungen.
Niemand wollte lesen was er schrieb.
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Nur seine magere Katze freute sich über die Papierbällchen, die er in unregelmäßigen Abständen neben den vollen Papierkorb warf.
Er besaß auch einen langen Schal und eine Baskenmütze mit Flicken.
Manchmal, wenn er am Südbahnhofsmarkt gejobt hatte dann ging er groß essen und kaufte sich ein Bier dazu.
Alles war so, wie es sich für einen armen Dichter gehört.
Letzten Mittwoch dachte er darüber nach, ob er das Schreiben aufgeben, einen Kompromiss schließen, und versuchen sollte sich zu situieren.
Er blickte dabei lange auf seinen alten abgetretenen Teppich.
Und als ihn das alles endgültig ankotzte, setzte er sich noch einmal hin und schrieb ein Gedicht über die Augen seiner Katze, in dem kein einziges Mal das Wort unergründlich vorkam.
Als sie ihn später fanden und Wiederbelebungsversuche machten, hielt er sein letztes Gedicht noch in der Hand.
Der Arzt blickte kurz darauf und sagte: Nur eine unbezahlte Rechnung.
Und warf es als kleines Bällchen neben den vollen Papierkorb.
"Der arme Poet", Carl Spitzweg, 1839, Öl, 36 × 45 cm (Neue Pinakothek)