Ob er denn völlig durchgeknallt sei, seinen Hund dorthin mitzunehmen? Ob er denn nicht wisse, dass gerade Moslems ein ernstes Problem mit Hunden haben, sich fürchten oder sie unrein und abscheulich finden? Wie unsensibel, diesen armen Menschen in all dem Leid auch noch die Schrecken der Begegnung mit einem Hund zuzumuten...

So oder so ähnlich habe ich einen jüngst auf Facebook gelesenen Kommentar in Erinnerung, mit dem sich eine sicher wohlmeinende Userin als ganz besonders informiert und rücksichtsvoll geoutet hat. Irgendjemand hatte erzählt, er hätte seinen Hund zum Einsatz bei der Flüchtlingshilfe mitgebracht. Also wirklich. Wie konnte er nur.

Das Bemühen um die ultimative political und sonstige correctness, das bei manchen ansonsten wirklich guten Menschen insgesamt schon fast in Hysterie umschlägt, wäre ein Thema für einen ganz eigenen Text, und vielleicht schreibe ich den bei Gelegenheit noch. Doch eins nach dem anderen. Jetzt kommen erst einmal Moslems und Hunde.

Stimmt, ich weiß nicht alles, vielleicht nicht einmal sehr viel, darüber. Bei Karl May gibt es in meiner Erinnerung irgendwo diese Geschichte über Araber, die nicht nur edle Pferde züchten, sondern auch edle Hunde. Die unheimlich stolz auf diese Hunde sind und sie total verhätscheln. Hm. Karl May. Obwohl, gescheit und belesen war er sicher. Aber als Quelle...

Versuchen wir es anders.

In manchen Ländern brechen sie ihnen die Knochen, damit sie wohlschmeckendes Adrenalin produzieren und später dann auch gut in den Kochtopf passen. Das tun Moslems, soweit ich weiß, eher nicht mit ihren Hunden.

Ich weiß nicht, ob es im arabischen Raum und unter Moslems mehr Hundehasser gibt als hierzulande. Ob sie auch dort manchmal Giftköder auslegen, oder mit Nägeln gespickte Würste, damit die Hunde der anderen Leute elend daran verrecken sollen, so wie es hier bisweilen passiert. Keine Ahnung, vielleicht. Das hat aber dann nicht in erster Linie mit Kultur und Religion zu tun, sondern mit jener grausamen Perversion, zu der Menschen auf der ganzen Welt fähig sind.

Ich weiß nicht, ob gedankenlose Moslems einander manchmal zum Geburtstag kleine Welpen schenken, die später, wenn sie zu groß sind und Arbeit machen, wieder verjagt und ausgesetzt werden. Weiß ich nicht, wirklich. Ich weiß nicht, ob böse Moslems unschuldige Tiere öfter und härter schlagen und treten oder vernachlässigen, als es hier im christlichen Abendland geschieht. Dass außerdem das Wort "Hund" unter Moslems ein ganz arges Schimpfwort ist, mag schon sein (schon wieder Karl May). Genau weiß ich es aber nicht. Unter Vorausstellung eines deftigen "blöder" oder "falscher" kommt es auch bei uns ganz gern als solches zum Einsatz. Das wiederum weiß ich nun ganz genau, aber eben nur das.

Wie sich gerade gezeigt hat, hab ich ansonsten nicht wirklich sehr viel Ahnung von der Materie. So theoretisch und allgemeinbildungsmäßig. Kann nur vermuten und mir Gedanken machen. Oder mich einfach auf unter irgendwelchen Steinen hervorgezogene, wild gepostete Legenden und Allgemeinplätze verlassen wie: "Die syrischen Flüchtlinge haben ein ernstes Problem mit Hunden." Aber das verweigere ich.

Werde mich in dieser Sache lieber doch auf meine ganz unmittelbare eigene Quelle beziehen, nämlich die mir persönlich bekannten syrischen und irakischen Asylwerber. Die sind sonderbarerweise alle völlig verrückt nach Rudi. Weil er so kuschelig ist, und so freundlich, und sich so lustig den Bauch streicheln lässt. Rudi hat mich bis jetzt bei allen Besuchen im Caritas-Wohnhaus begleitet. Käme er einmal nicht mit, wären einige Leute sehr enttäuscht. Na gut, einer war anfangs dabei, der hatte ein wenig Angst vor Hunden, aber solche soll es ja auch bei uns geben. Am Ende hat sogar er den Rudi gestreichelt, kurz, vorsichtig, aber mit einem Lächeln. Und als neulich dieses Malspektakel veranstaltet wurde - die Hausfassade mit Graffitis verzieren - da war Rudi mit dabei, hatte genau wie wir ziemlich bunte Pfoten und wurde von seinen syrischen Freunden sogar im gemeinsamen Kunstwerk verewigt.

Ich glaube nicht, dass es durchgeknallt und unsensibel war, Rudi unseren Flüchtlingen vorzustellen. Wenn ich es nicht schon immer geahnt hätte, dann wüsste ich es jetzt genau: So wie ich auch am Karfreitag schon mal eine Wurstsemmel esse, so zischen viele Moslems auch schon mal ab und zu ein Bierchen. Und mögen Tiere. Und streicheln Hunde. Empfinden dabei Spaß und Wärme. Und die Begeisterung ist gegenseitig. Glaubt mir, Leute, wenigstens das weiß ich verlässlich. Ich habe es selbst gesehen.

Foto (c) Markus Schneeberger

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trans tipping point

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fischundfleisch

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Claudia Braunstein

Claudia Braunstein bewertete diesen Eintrag 14.12.2015 23:17:16

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