Da sinkt also eine Luxusyacht mit einer Handvoll Schöner und Reicher an Bord. Das ist tatsächlich tragisch, keinem und keiner von ihnen hätte ich je so ein Schicksal vergönnt. Es ging unglaublich schnell, die Ursache ist noch immer ein Rätsel, das Wrack wurde in 50 Metern Tiefe entdeckt.
Die Rettungstaucher kennen keine Pause und erzählen im Interview von ihren Schwierigkeiten, in der Enge des Schiffs zurecht zu kommen. Ihr Job ist gefährlich und mühsam, doch sie geben nicht auf, auch wenn nichts mehr zu retten ist und ohnehin nur noch Leichen zu bergen sind. Immerhin verdienen es zumindest die Angehörigen, ihre Lieben zu finden und ordentlich bestatten zu dürfen.
Vier Tage in Serie berichten sämtliche Nachrichten nun schon über die Tragödie, die Journalisten überschlagen sich vor Eifer.
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Die paar wenigen Überlebenden des Unglücks sind vermutlich traumatisiert bis ans Lebensende. Sie wurden mitten aus unschuldiger Feierlaune heraus in einen wahren Höllenschlund gerissen, sie haben Freunde verloren, sind selbst nur um Haaresbreite davongekommen. Auch bei ihnen ist mein Mitgefühl, und das meine ich ernst.
Doch in all der Erschütterung schleicht sich mir von ganz hinten, quasi meuchlings, so ein kleines quengelndes Teuferl ins Hirn. Das fragt sich (und mich) andauernd, was wohl außer berechtigtem Entsetzen sonst noch so in den Köpfen von Betroffenen, Zuschauern, Berichterstattern vorgeht. Ob all den tapferen Rettern, Zeugen, Überlebenden, trauernden Angehörigen irgendwann, wenigstens kurz und flüchtig, auch ein ganz anderes Bild durch die Köpfe wandert?
Das Bild von armseligen sinkenden Schlauchbooten nämlich, voller verzweifelter, zusammengepferchter, hilfloser Menschen, Männer, Frauen, Kinder, längst ebenso zu Leichen auf dem Meeresgrund geworden, für die sich keine Sau mehr interessiert, weil sie hierzulande bestenfalls überflüssig gewesen wären…
Internetfund, bearbeitet