Mir ist schlecht.
Verzeiht mir die derbe Sprache (und ich fürchte, das wird noch schlimmer), aber jetzt haben wir buchstäblich den Arsch offen.
Meinl-Reisinger hat als erste einsehen müssen, dass sie es als kleines Koalitions-Anhängsel nicht wirklich schaffen wird, das Land nach ihren hochfliegenden Plänen umzugestalten und zu regieren. Tja, Selbsherrlichkeit kann manchmal zu bitterer Enttäuschung führen...
Und jetzt: Nicht nur der brandgefährliche tiefbraune Kickl lauert grinsend in den Startlöchern, sondern neuerdings auch wieder der unsägliche Kurz, diese verbrecherische Grätzn, die unser Land schon einmal mit Schwung an die Wand gefahren hat. Die ÖVP jedenfalls ist sicher borniert und machtgeil genug, um diese zweifelhafte Figur erneut aufs Podest zu heben, da kann der arme Nehammer noch so strampeln.
Ein spannender Wettbewerb wartet auf uns Beobachter: Wem ist weniger zu trauen? Kickl oder Kurz? Wer ist der schamlosere Lügner? Der hinterfotzigere Intrigant? Wem geht Sozialpolitik leichter und lockerer am Hintern vorbei? Wer kriecht den Superreichen geschmeidiger in selbigen? Wer hat mehr kriminelle Energie? Wer schaufelt seinen Freunderln und Gesinnungsgenossen schamloser Vergünstigungen, lukrative Posten und Steuergeld in die gierig aufgerissenen Mäuler? Die Chancen stehen fifty-fifty.
Andi Babler steht allein auf weiter Flur. Er ist seinen Werten treu gelieben und hat sich nicht über den Tisch ziehen lassen wie seinerzeit die Grünen. Bei allem Scheitern doch auch ein Sieg echter Sozialdemokratie über ehrlose Punschkrapferl-Sesselkleber und Milliardärs-Speichellecker. Die SPÖ sollte stolz auf ihn sein, anstatt auf ihm herumzuhacken und ihm das Leben schwer zu machen. Aber als wäre die Kacke noch immer nicht genug am Dampfen, lauert da ja noch einer, ein ganz Übler, dort im Burgenland, und wer weiß, was der wieder anrichtet.
Wie auch immer, wir müssen uns auf eine kalte, finstere Zeit einstellen.
Ach, wenn da nur wenigstens die Hoffnung bliebe, dass das Wahlvolk nicht für immer und ewig so brunzdeppert bleibt, sondern irgendwann die Augen aufmacht und zur Besinnung kommt...
Aber leider, in Zeiten wie diesen ist es nicht die Hoffnung, die zuletzt stirbt. Vorher muss offenbar noch unser einst so lebenswertes Land elendig verrecken.
Und wenn die unselige braun-türkise Allianz ihr Zerstörungswerk erst geschafft hat und endgültig alles im Eimer ist, was wetten wir: Dann waren´s sicher wieder die Roten.
Wie gesagt. Mir ist schlecht.
Der SachenMacher