Als sie 1971 in ihrem SPD-Unvereinbarkeitsbeschluss verboten, dass wir Sozialdemokraten mit Kommunisten gegen die NPD demonstrieren, erklärten sie, dies geschähe aus tiefer historischer Läuterung. Immerhin hätten die Kommunisten einst die Front gegen Hitler gespalten.
Und das waren später auch nicht die Gleichen, wie die, die dann gegen uns Funktionsverbote erließen: „Nicht etwa, weil ihr mit Kommunisten gegen Atomraketen demonstriert habt. Sondern mit Leuten, die sich nicht zu Solschenizyn bekannt hatten.“
Und die waren dann auch wieder nicht die Gleichen, wie die Berufsverbieter, die mit zerfurchter Stirn entschieden, Leute aus dem Schuldienst entfernen zu müssen, die im Verdacht standen, die Ausbürgerung von Wolf Biermann zu unterstützen.
Dann wechselten wir die Partei.
Und jetzt sind es wieder nicht die Gleichen, die sagen: „Wir haben überhaupt gar nix dagegen, wenn ihr gegen die Drohnenstation in Ramstein demonstriert. Aber keinesfalls zusammen mit Leuten, die sich zu Verschwörungen Theorien einfallen lassen!“ Im Klartext: Wo ein Verschwörungstheorieverdächtiger sich entscheidet, mit zu demonstrieren, dürften wir nicht mitgehen.
Nein, nein, die Verbieter waren in beiden Parteien nicht die Gleichen! Nur der Beifall aus den NATO-nahen Verlagskonzernen für die Jäger von Kommunisten und „Verschwörungstheoretikern“ klingt seit je her so einhellig, als ob es zwar nicht die Gleichen seien. Aber vielleicht doch die Selben?
Prof. Dr. Norman Paech
(Hamburg, früher jahrzehntelang Jungsozialist und SPD-Mitglied)
Dr. Diether Dehm
MdB Die Linke
(Hannover, früher jahrzehntelang Jungsozialist, Falken- und SPD-Mitglied)