Ich möchte heute über etwas reden mit dem ich schon sehr lange zu kämpfen habe. Ich fange einfach mal von vorne an. Ich weiß einiges aus Videos oder Erzählungen. An einiges kann ich mich erinnern.

Als ich auf die Welt kam war ich alles für meinen Vater, echt alles. Ich machte einen Mucks in meinem Bett als Baby und er war wach und stand neben mir. Ich war seine kleine Prinzessin, sein kleines Mädchen. Er ging mit uns (Meiner Schwester und mir) auf den Spielplatz. War immer da für mich. Küsste meine aufgeschürften Knie. Machte bei jedem Schwachsinn mit. Zeigte mir aber auch meine Grenzen und erzog mich. (Klar tat Mama das auch aber ich war ein Papa Kind, Mama konnte 10-mal was sagen, mir war es egal.) Irgendwann hab ich morgens bevor ich zur Schule bin zu ihm ins Bett gelegt. Wir haben gekuschelt. Am Wochenende auch. Wenn er wach war bekam ich Frühstück. Und all den Kram. Er half mir bei meinen Aufgaben wenn ich was nicht verstand. Aber, jetzt kommen wir zum eigentlichen Teil, irgendwann hörte das auf. Ich kam in die Pubertät und mein Vater suchte den Abstand. Er war nicht mehr für mich da. Hatte keine Zeit mehr für meine Aufgaben. Hatte keine Zeit mehr sich um meine verstauchte Hand zu sorgen. Er hatte einfach keine Zeit mehr für mich. Es kam langsam und schleichend. Ich begriff alles sehr spät. Meine Eltern stritten immer häufiger. Papa kam nicht mehr von seinem Pc weg, wenn doch war er Saufen. Er aß beim Computer, hatte keine Zeit mehr sich zu uns an den Esstisch zu setzten. Damals war es mir nun ja ich will nicht sagen egal, aber es war anders als heute. Irgendwann hatte das spielen aufgehört. Meine Mutter hatte ihn einmal beim Essen gehen gesagt er soll sich entscheiden, zwischen seiner Familie und dem spielen und Trinken. Aber er trank immer noch. Er ist anders wenn er trinkt. Nun ja irgendwann sagten meine Eltern sie wollen sich trennen, ich war 10 oder 11 Jahre alt. Im Endeffekt taten sie es nicht aber diese Nachricht war nicht überraschend für mich. Sie schrien sich zu oft an. Stritten zu oft. Sie verstanden sich einfach nicht mehr. Es war reine Gewohnheit und keine liebe mehr. Ich möchte nicht sagen das mein Vater Alkoholiker ist aber er trinkt zu oft über seine Grenzen, zu oft heißt in diesem Fall 4-6-mal die Woche. Er kann aber auch ohne Alkohol. Doch dann verlässt er das Haus nicht wirklich, er zockt wieder den ganzen Tag. Aber mein Vater und sein Trinken machen mich fertig. Er kommt ständig betrunken nachhause. Ständig streiten sich meine Eltern. Mein Vater ist komisch wenn er trinkt. Es gibt viele Momente und Aussagen die in meinem Kopf geblieben sind. Meine Eltern wussten damals schon davon das ihre Tochter mit dem Tot spielt und sich selbstverletzt. Ich ging also zu meiner Mutter und sagte ihr das es mir nicht gut geht, das ich nicht mehr leben möchte. Ich habe geweint. Ich war am Ende. War fertig mit allem. Sagte ihr das es mir leid tut. Mein Vater hatte getrunken an diesem Abend. Er saß da und sagte „Brauchst du noch einen Strick oder hast du schon einen? Soll ich dir einen besorgen?“ Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich bin zusammengebrochen. Ich kann mich danach nur noch erinnern das ich irgendwann wach wurde am Boden liegend mit einem kalten Tuch auf der Stirn. Meine Mutter hatte mir nachher erzählt das ich weinend auf den Boden zusammengebrochen bin. Ich hätte 10 oder 20 Minuten leise vor mich hin geweint. Ich hätte irgendwann angefangen zu schreien und zu schluchzen, wäre aber liegen geblieben. Irgendwann habe ich mit all dem aufgehört und lag einfach nur mehr da. Mein Vater hat sich dafür bis heute nicht entschuldigt. Es war das erste und das letzte Mal das ich sowas vor meinem Vater gesagt habe. Vor gut 2 Jahren war er 2 Wochen nur mehr mein Erzeuger. Warum? Ich sag es euch. Donauinselfest. Meine Mutter wollte sich den Nick P. unbedingt noch anschauen. Wir haben auf meinen Vater gewartet. Dieser kam stockbesoffen daher. Konnte nicht mal mehr richtig laufen. Ich war müde. Ich sagte meiner Mama das ich müde sei und sie sagte „Ist gut dann fahren wir nachhause.“ Das war nach dem ersten Lied. Mein Vater aber meinte „ Nein wir bleiben hier! Ihr wolltet den unbedingt sehen also bleiben wir! Keine Widerrede.“ Danach fingen wir an uns anzuschreien. Mir tat der Hals weh vom Schreien. Irgendwann habe ich angefangen zu weinen. Ich weinte und weinte und konnte nicht mehr aufhören. Meinen Vater hat es nicht interessiert. Als er fragte was ich habe sagte ich „DU und dein Scheiß Alkohol. Heirate doch dein scheiß Bier!!“ Daraufhin hat er sich noch eines gekauft und getrunken. Daraufhin war er 2 Wochen lang nur mehr mein Erzeuger. Ich möchte meinen Vater nicht schlecht machen oder als Arschloch oder so hinstellen oder gar sagen er hat die Schuld an vielem. Aber er hat viel in mir kaputt gemacht. Ich habe mich oft vor meine Schwester gestellt als er wieder zu viel getrunken hat und sie angeschrien hat. Habe oft genug die Schuld auf mich genommen damit meine Schwester das nicht ertragen muss, sein Gebrülle, seine scharfen Worte die wie Messerklingen in das Herz schneiden. Mit diesen Aktionen habe ich mir selbst Schaden zugefügt um meine Schwester zu beschützen. Aber so oft kam dies nicht vor. Es gab nur ein extremes mal. Darauf möchte ich hier aber nicht eingehen. Kurz gefasst. Meine Schwester wollte sich gegen 22 oder 23 Uhr etwas zu trinken holen und meine Eltern schlafen im Wohnzimmer damit wir unser eigenes Zimmer haben. Die Küche ist offen und direkt vor dem Bett meiner Eltern. Meine Schwester dreht das Licht auf um sich etwas zu trinken zu nehmen. Er rastet aus, schreit sie an. Sie schreit zurück. Ich bin raus. Er ist aus dem Bett gesprungen mit der Drohung ihr eine zu knallen, ich habe mich aus Instinkt vor sie gesellt. Er zog sich an und ging weiter trinken. Ohne irgendwas mehr zu sagen oder zu machen. Er hat auch nicht zugehauen. Danach wollte weder meine Schwester noch ich zuhause bleiben. Aber wir durften nicht weg, meine Mutter sperrte uns ein. Ich möchte ihm an nichts die Schuld geben aber er hat vieles falsch gemacht und macht es immer noch. Es gibt eine Sache da war er der Auslöser für. Aber dies in einem anderen Blog, ich finde diesen schon zu lange.