.. Ausschnitt aus dem Buch "Weil sie jetzt schweigen"
...Ich wollte schon alles aufgeben, da kam ein Herr mit
Aktentasche fröhlich lächelnd die Stiege herunter. Ich
war glücklich, mein erstes Stricherl auf der rechten
Smileyseite zu machen. Da erschreckte mich eine laute
Stimme: „Ich wünsche einen schönen Urlaub, Herr
Hofrat!“ Mein Stricherlmensch war gar keine Partei,
sondern ein Referent der Behörde. Herr Hofrat entschwand
winkend durch die Pendeltüre.
Mein Selbstvertrauen, fündig zu werden, war angekratzt,
aber nicht verflogen. Bevor ich zur Jagd nach den
fröhlichen Menschen aufbrach, wollte ich mir doch ein
Bierchen gönnen. Es war das letzte Gasthaus im Ort.
In diesem Refugium der Einfachheit wollte ich meinen
Durst stillen. Ich wählte einen Platz, wo ich für mich
alleine die nächsten Schritte planen wollte. Der Wirt
fragte sehr freundlich nach meinem Wunsch und legte
schon mal das Biertatzerl hin. Ich konnte zu grübeln
beginnen, wie ich zu meinen lieben, freundlichen Menschen
finden könnte. Der freundliche Wirt zählte ja
nicht, der war ja berufsmäßig freundlich. So ließ ich die
Wirtsstube auf mich wirken und bemerkte, ich war der
Einzige mit ernster Miene und starrem Blick. An der
Schank gab es ein Gelächter, einen Tisch weiter saßen
offensichtlich Bauarbeiter, die sich über ein Malheur auf
der Baustelle lustig machten. Da kam der Wirt... Ausschnitt
dem Buch "Weil sie jetzt schweigen"