Magier und Zauberer Timo Marc feiert 25-jähriges Bühnenjubiläum und in Deutschland bekommt das kaum einer mit
Zauberhafte Einblicke in die Welt von Timo Marc
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Den ersten Schritt auf dem Weg in die zauberhafte Welt der Illusionen und Geheimnisse tat Timo Marc während seiner Zeit auf dem Holzgerlinger Schönbuch-Gymnasium. Seine Karriere begann dort 1990 als Zauber-Anfänger, doch schon bald sollte sein Talent nicht nur über die Schönbuchlichtung strahlen. Vom Stuttgarter Magischen Zirkel ging es über viele nationale und internationale Titel zu Auftritten in der ganzen Welt. In unserem Gespräch spricht Timo Marc über seine unbändige Lebensfreude, gewährt uns ganz nach Magiergesetz leider keinen Blick in seine Zauberwelt, berichtet von Rückschlägen und privaten Niederlagen und ist am Ende eins: Nicht nur auf, sondern auch neben der Bühne ein unglaublich sympathischer Mensch und Interviewpartner mit einer tiefen Verwurzelung in seiner Heimat. Obwohl er international zu den Großen seiner Zunft gehört, nimmt man seine zauberhafte Art in Deutschland kaum war.
An einem nasskalten Vormittag im Februar treffe ich mich mit Timo Marc in seiner Zauberwerkstatt, in der Nähe von Tübingen. Als bisher einziger Journalist öffnet mir der international bekannte Magier seine Trickkisten und gewährt einen kleinen Einblick in sein Zauber-Reich. Die Kameratasche bleibt zu, Augen und Mund jedoch angesichts der gewährten Einblicke offen wie ein Scheunentor.
Die selbst entwickelten und teils in nächtelanger Arbeit gebauten Zauberrequisiten stehen wild in seiner Werkstatt herum und bilden so mit den vielen Plakaten, die an den Wänden hängen ein perfektes Gesamtbild, nicht inszeniert und dennoch nahezu perfekt im Arrangement der Kuriositäten.
Inmitten dieser Requisiten, die ihn teilweise schon seit vielen Jahren begleiten, sitzt nun der Mensch Timo Marc und betrachtet nachdenklich die vielen Showplakate aus Taipeh, Los Angeles und Moskau. Aus einer kleinen Frage zu einem Auftritt, wird eine große Antwort mit vielen Detailgeschichten und fröhlichen Erlebnissen, sowie Geschichten zu weltweiten Freundschaften, die auf seinen vielen Reisen entstanden sind. Dabei erzählt er auch von seinen Konflikten kurz nach seiner Ausbildung zum Finanzassistenten. Sollte er sich weiter den nüchternen Zahlen widmen oder auf den Bühnen der Welt mit Zahlen sein Publikum verzaubern? Er ging vier Jahre lang einen beschwerlichen Mittelweg. Von Montag bis Mittwoch Anzug und Krawatte, danach Kostüm und Zauberkunst. “Das war die richtige Lösung. Ich hatte die Sicherheit einer festen Beschäftigung und einen Chef, der mir die Möglichkeit gab, mein Hobby weiter auszubauen”, blickt Timo Marc dankbar zurück.
Im Jahr 2006 war die internationale Karriere greifbar. Bei der Zauber-Weltmeisterschaft im schwedischen Stockholm überzeugte Timo Marc nicht nur die anwesenden über zweitausend Profis, auch namhafte Produzenten und Fernsehleute erkannten das große Potential. Aus Timo Marc Riethmüller, wie er richtig heißt, wurde Timo Marc. “Blitz, Bumm ab da ging es richtig ab”.
Seine Auftrittshäufigkeit nahm in dieser Zeit nahezu unmenschliche Züge an, es ging quer über den Globus und wieder zurück. Er zauberte in Indien, Taiwan, China, Südkorea, Kolumbien und den USA. In den Vereinigten Staaten traf ihn mit aller Wucht der Zauber der Liebe, doch die stetige Unstetigkeit im Leben Timo Marcs verhinderte ein weiteres gemeinsames Leben mit Samantha. Das Jahr 2011 sollte allerdings noch weitere Probleme für ihn bereithalten. Nach einer wieder einmal anstrengenden Tour quer über die Kontinente machten Geist und Körper schlapp und das Ende eines dreiwöchigen Engagements Anfang 2012 in Rom war die heimische Couch in Weil im Schönbuch. Kein Telefon, kein Hotel und kein Flughafen mehr sollten im Sprachschatz Timo Marcs vorkommen. Es war Ruhe angesagt für den quirligen und immer gutgelaunten Sonnenschein-Magier.
Bei seiner Familie, der dortigen heimischen Routine und frischen Brezeln tankte er seine leergezauberten Kräfteakkus allmählich wieder auf. “Das familiäre Umfeld ist so wichtig für mich, ich kam von Tag zu Tag wieder besser drauf”. Als Anker in seinem Vagabundenleben fungierte auch das seit 2011 stattfindende Holzgerlinger Varieté. Einmal im Jahr holt er internationale Künstler und Artisten auf die Schönbuchlichtung und führt dabei als Timo Marc aus Weil durch das Programm. So etwas erdet ihn.
Auch die internationale Welt-Familie bedeutet ihm sehr viel. Die Künstler treffen sich auf den Bühnen der Welt immer wieder, auch wenn Jahre dazwischen liegen festigen sich im teilweise oberflächigen Show-Alltag diese anfangs losen und unverfänglichen Verbindungen, zumindest wenn Timo Marc beteiligt ist. “Ich habe spanische Schwester und koreanische Brüder”, lacht er fröhlich.
Auf seinen Reisen sieht er allerdings auch viel Elend und Leid, sobald der schützende Kokon eines Theaters oder eines Luxushotels verlassen wird. “Da wird man zu Hause ganz klein und freut sich über volle Regale im Supermarkt, ruhige Nächte ohne Überfälle und den Bäcker, der seine Backwaren noch selber macht. Das ist Mega-Luxus und hat auch etwas mit Kultur zu tun”.
Auf die Frage, wie man sich den Zauber über die vielen Jahre selbst erhält und nicht der Versuchung erliegt, die Tricks der Kollegen erfahren zu wollen hat Timo Marc eine einfache Antwort: “Man zaubert auch mit dem Herzen. Ich will die Tricks meiner Kollegen gar nicht wissen und auch nur Zuschauer sein, wenn ich mir eine Vorstellung anschaue”.
Mit der wichtigste Punkt im Leben Timo Marcs ist der Wohlfühlcharakter, bei allem was er tut, trägt, redet oder zaubert muss er sich wohlfühlen. “Das trägt mich durch die Welt und gibt mir die Kraft, die ich für dieses Leben brauche”. (mac)