"Fehlender Wohnraum in Großstädten, Enteignet die Kleingärtner!"
so tönt ein scheinbar noch nicht ganz hinter den Ohren trockener Bubi aus dem linken Milieu, wie man bei dem Wurschtblatt hier https://taz.de/Fehlender-Wohnraum-in-Grossstaedten/!5609116/?fbclid=IwAR3_D5tYX-rYKFIoMNvvBbz7hv8cz9hFq4ZfyR5Hpbbh-H2UNV8SiCf_SWE nachlesen kann. Die Verantwortlichen dieser Papierverschwendung scheinen geistig nicht auf der Höhe zu sein, sonst würde man solche interessante Aspekte vom Schreiberling sicherlich nicht publizieren: "Baut Wohnungen auf Kleingärten! Denn deren einstiger Sinn hat sich längst erledigt." oder "Der Schrebergarten ist verstaubte Bundesrepublik, ist Spießertum und Egoismus. Ist Abschottung gegen Fremde, Angst vor Veränderung und überhaupt auch oft rechts, bedenkt man die zahlreichen verwitterten Deutschlandflaggen, die über fast jeder Gartenkolonie wehen."
Aha, daher weht der Wind also, Schrebergärten sind die Produkte unserer nazistischen Vergangenheit. Alles muss enteignet werden, es lebe der Sozialismus auf dem Weg zum Kommunismus. Weiter im Text "Wer frisches Obst und Gemüse will, soll zum Biosupermarkt gehen – da ist das Zeug günstiger als das aus dem teuer gepachteten Kleingarten, das erst mal gekauft, gedüngt und gewässert werden muss. Und wem es darum geht, die Karotten und die Kartoffeln und die Rote Bete selbst angebaut und beim Wachsen beobachtet zu haben, für den gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten, etwa kleine Parzellen auf Feldern außerhalb der Stadt – oder eben die auf Dächern neu entstehenden Urban-Gardening-Beete."
Irgendwann werden dann die kleinen Parzellen auf den Feldern außerhalb der Stadt den Gedanken vom nächsten Schreiberling weichen müssen. Häuser werden auch aufgestockt, das spart kostbare Fläche. Vielleicht ändert sich ja dann das beschriebene "nachdem sie 5 Jahre von einem überteuerten WG-Zimmer ins nächste gezogen ist, obwohl sie schon 32 ist, als Sozialpädagogin in Vollzeit arbeitet und innerhalb des S-Bahn-Rings in Berlin trotzdem keine Wohnung fand, die sie sich leisten kann."
Vielleicht hat die reiselustige Sozialpädagogin nur den falschen Beruf für ihre gesicherte Zukunft gewählt, man weiss es nicht.
Nachdem die Kleingärtner erfolgreich enteignet sind, gehts dann so weiter "teilen sich im Freundeskreis eine Parzelle, einer ist für Kartoffeln zuständig, einer für den Rasen, eine für die Stachelbeeren. Man muss im Hochsommer nicht täglich gießen, sondern kann die Last, auf viele verteilen. Und beim gemeinsamen Grillen könnte man endlich über anderes sprechen als die wahnsinnig machende Wohnungssuche in den aus allen Nähten platzenden Großstädten."
Anscheinend ist es nichts anderes als eine Neiddebatte hirnloser Zukunftgestalter, welche beim Grillen das Leid der Tiere schnell vergessen.
Zitiert aus einem Kommentar von Paul Wrusch, Jahrgang 1984, hat Journalistik und Soziologie in Leipzig studiert. Seit 2009 ist er bei der taz. Nach seinem Volontariat war er Redakteur in der sonntaz, bei taz.de, bei taz2/Medien und im Inlandsressort. Jetzt arbeitet er als Redakteur und stellvertretender Ressortleiter in der taz.am wochenende.
Sind das nicht die Meinungsmacher und Hetzer von heute?