Im Herbst 2021 wurde versucht zu belegen, daß deutsche Bundesländer mit hohen Corona-Impfquoten auch erhöhte Sterbezahlen aufweisen. Aber schon 1 Woche später mußte der betreffende Professor(!) öffentlich eingestehen, daß er Unsinn verzapft hatte: "Es gibt zahlreiche Gründe, welche die gefundene positive Korrelation erklären könnten, ohne einen negativen Effekt der Impfquote auf die Übersterblichkeit zu implizieren. Um die aktuelle Übersterblichkeit zu erklären, sind umfassendere wissenschaftliche Analysen geboten. Unter Hinzunahme der jetzt verfügbaren KW 41 ist übrigens die von uns letzte Woche berichtete positive Korrelation nahezu gleich null." Zitat Ende.

Trotzdem wird weiter versucht, Corona-Impfungen mittels Zahlen"beweisen" als explizit tödlich hinzustellen. Aktuell will die Rubikon-Webseite Futter für Impfgegner und Querdenker liefern, mit dem Aufmacher: "Haben die Corona-Impfungen Tausende Menschen in Deutschland getötet? Die Übersterblichkeit, die aus den Daten des Statistischen Bundesamtes für das vergangene Jahr hervorgeht, ist ein deutliches Indiz dafür, zumal sie ausschließlich jüngere Altersgruppen betrifft. Rund 20.000 überzählige Todesfälle unter den 15- bis 79-Jährigen sprengen den Rahmen des Erwartbaren und kehren den Trend zu sinkender Sterblichkeit um." Zitat Ende.

Anschließend wird ein Offener Brief von 81 Wissenschaftlern besprochen, dessen Anlage 5 hauptsächlich erwartete Sterbezahlen mit den tatsächlichen Sterbezahen vergleicht, um ein angebliches Massensterben ab dem Beginn der Impfungen zu belegen.

Zum Thema der "ewarteten Sterbezahlen" gibt es auf Seite 48 folgende Fußnote 7: "Die Frage, mit welcher Methode die erwartete Sterbewahrscheinlichkeit am besten abgeschätzt wird, kann nicht abschließend beantwortet werden. Die Schätzungen hängen vom zugrundeliegenden mathematischen Modell ab, weiterhin existieren verschiedenste Sterbetafeln, die alle jeweilige Vor- und Nachteile haben..." Zitat Ende.

Auf Seite 50 wird sodann folgende Grafik präsentiert:

https://berliner-zeitung.de/blz-public/files/2022/03/09/c1666faa-7f33-41fa-8fd8-486bb8471795.pdf

Um eine "eigentlich erwartete Anzahl" zu erhalten, werden Daten aus der Vergangenheit benötigt. Schauen wir also erstmal auf die monatlichen Sterbezahlen seit 2020 laut Destatis (Link1 , Link2)...

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...und nun auf das schlimmste angebliche impfbedingte Massensterben der 40-49-jährigen (9% über dem für 2021 erwarteten Wert) im Zoom...

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... dann erkennt man im 12-Monats-Mittel ca. 17 Jahre lang ein insgesamt wellenförmiges Sinken der Sterbezahlkurve, die in 2019 - 2020 ein Minimum hatte und seit 2021 wieder minimal anzusteigen scheint.

Hier ein weiterer Zoom der 40-49er Kurve auf die Jahre ab 2019...

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... und dazu der zeitliche Verlauf der Corona-Impfungen laut RKI:

RKI

Man sieht, daß die Impfkurve "18-59 Jahre" (incl. der betrachteten Gruppe 40-49) in der Jahresmitte 2021 hochlief. Hätten die Impfungen zu dem suggerierten Massensterben der 40-49Jährigen geführt, dann müßten die Sterbezahlen folglich ab Jahresmitte deutlich ansteigen. Real sinkt aber die Monats-Sterbezahl bis September 2021, um dann von 1.233 kurz auf auf 1.516 im Dezember anzusteigen und danach sogar wieder unter das September-Minimum abzusinken.

Wie verbohrt und fanatisch muß also jemand sein, der aus solchen Daten mit ganz normalem statistischen Rauschen ein impfbedingtes Massensterben der 40-49Jährigen herbeiphantasiert?

Ein Blick auf die im offenen Brief verlinkte Herkunft der Erwartungsgrafik zeigt den Namen Christof Kuhbandner, der schon früher mit mathematischen Täuschungsmanövern im Zusammenhang mit Corona aufgefallen (und bei genauerem Hinsehen krachend gescheitert) ist.

Müßig zu erwähnen, daß der verlinkte Rubikon-Artikel auch hier auf FuF völlig unkritisch verbreitet und in den Kommentaren in Richtung "Ich habs ja gleich gewußt!" bestätigt wurde.

Schauen wir trotzdem der Vollstängkeit halber noch auf die Sterbezahlverläufe der anderen Altersgruppen mit gekuhbandnerten "über-der-Erwartungs-Sterblichkeiten" oberhalb von 5% in 2021:

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Die Kurzzeit-Zooms dazu erspare ich mir und Euch, um den Blog nicht mit Grafiken zu überfrachten. Denn schon anhand der Langzeitgrafiken erkennt man, daß es ab 2021 in keiner der laut Kuhbandner schlimm getroffenen Altersgruppen markante oder neuartige Anstiege gibt. Sondern seit Impfbeginn ist der Verlauf jeder Kurve den früheren Daten so ähnlich, daß man bei normalem Verstand nur sehen kann, daß die Impfungen offenbar in keiner Altersgruppe einen nennenswerten Anstieg der Sterbezahlen ausgelöst haben.