Es geht um Ziffer 12.1 des deutschen Pressekodex: "In der Berichterstattung über Straftaten ist darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt. Die Zugehörigkeit soll in der Regel nicht erwähnt werden, es sei denn, es besteht ein begründetes öffentliches Interesse. Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte."
Angesichts dieser Richtlinie ist es rückblickend schon erstaunlich, daß scheinbar bei allen veröffentlichten Messerattacken der letzten Monate oder Jahre die Herkunft, Nationalität und / oder Aufenthaltsstatus der Täter (meist Flüchtling oder Asylbewerber) genannt wurde.
Aber diese Zeit des Klartextes scheint nun in Goslar vorbei zu sein, wo am 19.02.18 laut Polizeimeldung ein 19-jähriger Goslarer mit einem Messer auf seine ehemalige Freundin losging. Auch in diversen Presselinks *) findet sich nichts zu Nationalität, evtl. Migrationshintergrund usw. des Täters, sondern bestenfalls "der aus Goslar stammende Mann".
Wenn man jetzt, nach gefühlten Jahren mit 100% Migrantenanteil bei den Messerstechern plötzlich die Täterherkunft verschweigt – was will man damit erreichen? Daß die Leser denken "Jetzt wird es wohl ein Biodeutscher gewesen sein"? Nein, liebe Systemjournaille, das Volk denkt "Bisher waren es immer Migranten, dann wird es jetzt auch so gewesen sein." Gleichzeitig werden die Nicht-Gutmenschen wütend, denn das Wissenwollen "Was für ein Mensch ist das, der so etwas tut?" ist ein ur-menschliches Bedürfnis, das der eigenen Sicherheit dient – um gefährlichen Typen rechtzeitig aus dem Weg gehen zu können.
Jawohl: Das natürliche Sicherheitsbedürfnis erzeugt unvermeidbar eine Vielzahl von Generalverdachten gegen andersartige Menschen. Früher galten z.B. Regeln wie: "Egal was sie erzählen, laß keine Zigeuner in die Wohnung, denn nachher fehlen Dir Geld und Schmuck". Da Zigeunergruppen meist anhand ihrer Kleidung zu erkennen waren, konnte man vorbeugen. Genau diese Möglichkeit wird dem Volk genommen, wenn polizeilich bekannte Täter nur noch als Mann benannt werden.
So vergewaltigt der Pressekodex menschliche Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Selbstbestimmung seines Lebens und treibt das Volk umso mehr in Richtung AfD, in deren Grundsatzprogramm u.a. steht: "Einwandererkriminalität - nichts verschleiern, nichts verschweigen . . . Teilweise verschweigen oder verharmlosen öffentliche Stellen und Medien die durch die Asylzuwanderung verursachten Probleme. Eine Reform der Kriminalstatistik ist daher Ziel der AfD."
Was mich angeht: Wäre ich nicht schon AfD-Wähler, dann ab sofort, und zwar wegen des staatlich-medialen Umgangs mit dem Goslarer Messermordversuch.
*) Presselinks