Zum Verständnis dieser Verharmloser-"Logik" vorab ein erfundenes Beispiel:

Im Pflegeheim X lebe ein kurzsichtiger, inkontinenter, dementer 72-jähriger Diabetiker mit Hautkrebs, Leberzirrhose und Gürtelrose. Eines Tages wird er vor dem Heim vom nicht-angeleinten Kampfhund eines Besuchers halb zerfleischt und stirbt beim Transport ins Krankenhaus; der Fall beherrscht in den nächsten Tagen die Schlagzeilen. Ein Hundehalter-Verein widerspricht allen Berichten eines tödlichen Hundeangriffs und veröffentlicht in einer Stellungnahme: "Wenn hier ein junger, gesunder Mann gestorben wäre, dann könnte es womöglich einen Zusammenhang zwischen seinem Tod und der Begegnung mit dem Hund geben. Aber der verstorbene Heimbewohner hatte 2 tödliche und 5 weitere Vorerkrankungen und war schon rund 10 Jahre älter, als es der statistischen Lebenserwartung seines Geburtsjahres entspricht. Daher kann der Hund unmöglich etwas mit seinem Tod zu tun haben. Sollte eine Obduktion des Heimbewohners etwas anderes ergeben, dann kann es sich nur um eine Lüge handeln!" Ende des erfundenen Beispiels.

Dazu gibt es mindestens 1 reale Parallele: ein offizieller italienischer Bericht über Coronatote wird von den Machern einer Coronaverharmloser-Webseite zurechtgebogen. Zitat: "Laut der statistischen Stichprobe von Krankenakten, die das Institut gesammelt hat, waren nur 2,9 % der seit Ende Februar 2020 verzeichneten Todesfälle auf Covid 19 zurückzuführen. Von den 130.468 Todesfällen, die die offizielle Statistik zum Zeitpunkt der Erstellung des neuen Berichts verzeichnete, waren also nur 3783 auf SARS-CoV-2 selbst zurückzuführen. Denn alle anderen Italiener, die ihr Leben verloren, hatten zwischen einer und fünf Krankheiten, die ihnen nach Angaben des italienischen Nationalen Gesundheitsinstituts bereits wenig Hoffnung ließen." Zitat Ende.

Ich kann kein Italienisch, aber in der englischen Version des Berichts ist von "wenig Hoffnung" nichts zu finden. Doch genau davon lebt die Suggestion, daß sämtliche ~ 127.000 Vor-Erkrankten auch ohne Covid-19 sowieso ca. zur gleichen Zeit gestorben wären. Nur bei den 2,9% Coronatoten ohne jegliche Komorbiditäten muß tkp notgedrungen Covid-19 als Todesursache akzeptieren - vergleichbar mit dem jungen gesunden Mann, der im o.a. erfundenen Beispiel an dem Hundeangriff gestorben wäre.

Was tkp elegant "übersieht" (Beispiel): Ein unheilbar Krebskranker mit einer Rest-Lebenserwartung von 6 Monaten kann trotzdem ca. 3 Wochen nach einer aktuellen Covid-19-Infektion genau daran sterben ...

https://www.sciencemediacenter.de/alle-angebote/fact-sheet/details/news/verlauf-von-covid-19-und-kritische-abschnitte-der-infektion/

... und dann lautet die direkte Todesursache eben Covid-19 und nicht "Krebs"!

Zudem gibt es systematische Obduktionsreihen von insgesamt Tausenden Verstorbenen, die belegen, daß ca. 90% der coronapositiven Toten in Deutschland und Italien tatsächlich an (statt "mit" ) Covid-19 starben - wobei die Meisten auch Vorerkrankungen hatten, die eben nicht todesursächlich waren.

Da tkp sich speziell an den italienischen Daten abarbeitet, hier die entsprechende Grafik:

https://www.istat.it/it/files//2020/07/Report_ISS_Istat_Inglese.pdf

Aber bei tkp werden diese Fakten einfach ignoriert - offenbar weil sie nicht in das zurechtgebogene Weltbild passen.

Schmankerl am Rande: Die Grafik stammt aus einem Report, an dem das "italienische Nationale Gesundheitsinstitut" beteiligt war - und genau von dort stammt auch der Bericht, den tkp für seinen o.g. Blog über Vor-Erkrankungen von Coronatoten verwurstet hat.

Meinen 1.Blog über die Todesursachen von "mit oder an Covid-19 Gestorbenen" findet Ihr hier.