Warum ist die Klimakatastrophe nicht schon längst da?

Erdgeschichtliche Grafiken wie diese zeigen, daß CO2 und Globaltemperatur sich zueinander eher chaotisch als schlüssig verhalten:

https://vademecum.brandenberger.eu/grafiken/klima/vor600miojahren.gif

Das hält freilich die Klima-Alarmisten nicht ab, das klimatische Schicksal der Erde zu gefühlten 99% mit dem CO2 zu verknüpfen und in einem anderen Blog hier die finale Hitzekatastrophe herbeizuschreiben:

"Es ist daher nicht auszuschließen, daß es einen Temperaturbereich gibt, in dem wir den weiteren Anstieg der CO2-Mischungsverhältnisse (oder von Methan) gar nicht aufhalten können. Wo dieser Bereich liegt, wissen wir nicht. Genau das sollte uns Sorgen machen." Zitat Ende. Hier hätte der Autor noch auf die Venus mit einer Bodentemperatur von fast 500°C hinweisen können, deren Atmosphäre zu 95% aus CO2 besteht.

Denkt man einige Argumente der Klima-Alarmisten logisch zu Ende, dann müßte auch die Erde schon längst eine Art Gluthölle sein. Denn z.B. auf "Klimafakten" kann man lesen: "Wenn die Erde aus einer Eiszeit kommt, wird die Erwärmung tatsächlich nicht durch Kohlendioxid verursacht, sondern durch Veränderungen der Erdumlaufbahn und der Erdachse. Infolge des Temperaturanstiegs geben dann die Meere CO2 ab, das die Erwärmung verstärkt und über den gesamten Planeten verteilt. In Wahrheit stimmt also beides: Steigende Temperaturen führen zu einem CO2-Anstieg in der Atmosphäre, und CO2 führt zu einer Erwärmung. . . Wenn sich Ozeangebiete erwärmen, verringert sich generell die CO2-Löslichkeit des Wassers (Martin et al. 2005). In der Folge entweicht mehr Kohlendioxid aus dem Ozean in die Atmosphäre." Zitat Ende.

Da es zwischen Atmosphäre und Ozeanen keine Wärme-Isolationsschicht gibt, haben die Klimafaktler implizit einen selbstverstärkenden Teufelskreis beschrieben: Die Erwärmung der Atmosphäre bewirkt eine (weitere) Erwärmung der Ozeane, die weiteres CO2 an die Atmosphäre abgeben, die sich wegen des zusätzlichen Treibhauseffektes weiter aufheizt usw. usw.

Dieser Teufelskreis funktioniert auch in Richtung "kalt": Eine Abkühlung der Ozeane zieht CO2 aus der Atmosphäre in die ozeanische Lösung (Stichwort "Partialdruck" ), der CO2-bedingte Treibhauseffekt verringert sich, es wird noch kälter usw.

Treibhauseffekt und Wasserlöslichkeit des CO2 plus Ozeane bilden also ein sogenanntes instabiles (labiles) System,

das nach einem minimalen Anstoß immer an einen systembedingten Anschlag läuft, von dem es kein Zurück gibt:

Würde das Erdklima so einfach funktionieren wie in den Köpfen mancher(?) Alarmisten, dann hätte die Erde sich nach dem Ende der letzten Eiszeit nach dem kleinen Anschubser aus den Milankovic-Zyklen (bei den Klimafaktlern als "Veränderungen der Erdumlaufbahn und der Erdachse" bezeichnet) völlig ohne menschliches Zutun ununterbrochen aufheizen müssen und dürfte schon seit Tausenden Jahren ein Höllenplanet ähnlich der Venus sein.

Was aber machte das Erdklima zwischen der letzen Eiszeit und dem Beginn technischer CO2-Emissionen? Laut einem Diagramm von einer anderen "seriösen" Webseite beschleunigt sich die Erwärmung bis ca. 12000 v.Chr tatsächlich wie bei einem labilen System. Aber laut grüner und blauer Kurve kehrt der Trend kurz um, das Klima pendelt und zittert sich in Richtung 15°C und fällt dann wieder leicht ab.

https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/palaeoklima-das-ganze-holozaen/

Der blaue Teil der Kurve sieht vergrößert so aus:

https://scilogs.spektrum.de/klimalounge/palaeoklima-das-ganze-holozaen/

Große und kleine Pendelausschläge sind typische Reaktionen stabiler Systeme, die nach Störimpulsen in ihren Gleichgewichtszustand zurückstreben:

http://www.hq-modellflug.de/aus_dem_inhalt.htm

Da das Klima laut den Daten vom Met Office Hadley Centre (die man freilich erst aus anomalie-verschwurbelten Relativdaten mit der Referenz 1961 bis 1900 = 14,0°C umrechnen muß) . . .

Eigene Darstellung

. . . seit dem Beginn des technischen CO2-Ausstoßes noch nie den von der klimatischen Welt-Autorität (IPCC) ausgerufenen 15°C-Normalwert mit dem "natürlichen Treibhauseffekt" erreichte . . .

IPCC

. . . kann man die aktuelle Erwärmung auch ohne jede Dramatik als (menschlich-beschleunigten) Übergang von der Kleinen Eiszeit in Richtung Normalität verstehen.

Nun nochmal die erweiterte Titelfrage besonders an die Klimawarner, die hier unterwegs sind:

1. Welche stabilisierenden Prozesse hindern das labile System "Treibhauseffekt und Wasserlöslichkeit des CO2 plus Ozeane" daran, das Erdklima schnurstracks in Richtung Gluthölle oder Eisball zu treiben?

Falls Ihr eine Antwort wißt, hier gleich die nächste Frage:

2. Warum sollten diese stabilisierenden Prozesse gegenüber dem menschengemachten CO2-Anstieg unwirksam sein?

Diese Fragen meine ich ernst. Daher erwarte ich auch ernste Antworten und behalte mir vor, diffamierende Kommentare zu löschen.

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Tourix

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corpusdelictum

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philip.blake

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